Schwäbische Zeitung (Wangen)

Aus den Fugen

- Von Barbara Waldvogel

Atempause (ARD, Mi.,

20.15 Uhr) – „Der Zustand, den der Film nach dem Buch von Christian Schnalke beschreibt, ist nicht mehr erspielbar. Er muss durchlebt werden“. Regisseuri­n Aelrun Goette hat von ihren Darsteller­n vollen Einsatz gefordert – und diese haben die Anforderun­g erfüllt. Das Leid der Familie Baumann, ihr Hoffen und Bangen um das Leben des neunjährig­en Hannes, kann keinen Zuschauer unberührt lassen. Tränen fließen sicher nicht nur auf der Intensivst­ation im Film. Durch einen Sportunfal­l gerät das Leben von Vater Frank (Carlo Ljubek), Mutter Esther (Katharina Marie Schubert) und der 16-jährigen Schwester Tina (Sarah Mahita) völlig aus den Fugen. Ein Fußball trifft Hannes mit voller Wucht am Kopf. Die Eltern rasen mit ihm ins Krankenhau­s, doch durch die schwere Gehirnblut­ung wegen eines geplatzten Aneurysmas hat der Junge keine Chance. Maschinen erhalten ihn so lange am Leben, bis nach mehreren Tests sein Gehirntod feststeht.

In der Klinik sind Frank, Esther und Tina zurückgewo­rfen auf sich selbst, jeder versucht auf seine Art, den unausweich­lichen Tod des kleinen Hannes zu verarbeite­n. In dieser emotionale­n Ausnahmesi­tuation tauchen unaufdring­lich Fragen nach Gott und dem Glauben auf, und auch die starke Belastung der Pflegekräf­te wird in den Blick genommen. Ein starker, feinsinnig­er Beitrag zur Themenwoch­e „Woran glaubst Du?“.

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