Sechs Tage die Woche bei Wind und Wetter im Dienst
Das Ehepaar Schwarz aus Niederwangen hört nach 43 Jahren als Zeitungszusteller bei Merkuria auf
NIEDERWANGEN - Christa und Gerhard Schwarz aus Niederwangen tragen seit 1973 jeden Tag die Zeitung aus, jetzt hören sie auf und gehen in den wohlverdienten Ruhestand. Wenn man sich die Pläne des aktiven Ehepaars anhört, wird dieser wohl gar nicht so ruhig werden. Bettina Maucher von Merkuria stattete den langjährigen Mitarbeitern des Unternehmens einen Besuch ab.
„Jetzt freuen wir uns vor allem darauf, spontan sein zu können“, erzählt Gerhard Schwarz. Beispielsweise hätten sie nun Zeit für Reisen und für die Enkel. Nach über vierzig Jahren im Berufsleben sei die neue Freiheit noch ungewohnt. Christa Schwarz scherzt: „Entweder ich gehe joggen oder ich komme zurück zu Merkuria.“
Schwierig, zuverlässige Mitarbeiter zu finden
„Wenn man nichts von den Kunden hört, weiß man, dass alles gut ist, und so war es beim Ehepaar Schwarz immer“, freut sich Bettina Maucher von Merkuria. Heute sei es zunehmend schwer, Mitarbeiter zu finden, die zuverlässig sind und lange bleiben.
Gerhard Schwarz hat schon als Jugendlicher die „Schwäbische Zeitung“ausgetragen. „Genau genommen bin ich demnach insgesamt 47einhalb Jahre lang dabei“, sagt er und lacht. Damals habe er kein Taschengeld bekommen und durch die Arbeit trotzdem immer mehr Geld gehabt als seine Freunde und Geschwister. Mit Anfang zwanzig begann er dann zusammen mit seiner Frau erneut Zeitungen auszutragen – neben einem Vollzeitjob.
„1973 war es die Idee meiner Frau, die Zeitung auszutragen“, erzählt er weiter. Christa Schwarz ergänzt, dass sie damals abends arbeitete und am Zeitungaustragen gefiel ihr, morgens aus dem Haus zu gehen. „Da gehst du aber nicht allein“, habe ihr Mann gesagt und ging mit. Das ist nun 43 Jahre, genau genommen 43-einhalb Jahre her. Seitdem ging das Ehepaar jeden Morgen bei jedem Wetter vor die Türe. Anfangs rund drei Stunden lang, in den letzten Jahren noch zwei. „Wir waren fast nie krank“, sagt Christa Schwarz. Das läge sicher auch an der täglichen mehrstündigen Bewegung im Freien. Dabei waren sie immer auf dem Fahrrad unterwegs, nur ein- bis zweimal im Jahr hätte es so viel Schnee gegeben, dass die gesamte Strecke zu Fuß zurückgelegt werden musste. In den 1970-er Jahren gehörte zum Zeitungaustragen noch das Abkassieren dazu. Einmal im Monat gingen sie von Haus zu Haus und sammelten die 7,80 Mark ein, die die Zeitung damals im Monat kostete. „Manche Leute haben schon gewartet und dann wurde gequatscht“, erzählt Christa Schwarz. Die Bezahlung lief dann bald über einen Bankeinzug, was aber über die Jahrzehnte geblieben ist: Das Ehepaar kennt die Leute in ihrem Gebiet. Wenn jemand in den Urlaub fuhr, wurden sie manchmal gebeten, die Zeitungen aufzuheben. „Es kam vor, dass wir ganze Stapel an Zeitungen hatten, die wir für die Leute aufgehoben haben“, sagt Christa Schwarz.
Und welche Pläne haben Christa und Gerhard Schwarz nun? Neben Zeit für die Enkel möchte das Ehepaar im Herbst für vier Wochen rund 600 Kilometer auf dem Jakobsweg gehen, ein schon lange gehegter Wunsch. „Wir sind schon fleißig am Recherchieren“, erzählt Christa Schwarz.
Aber das sind nicht die einzigen Pläne. Auch Reiseziele wie China, Dubai und Neuseeland reizen das Ehepaar. Und sie freuen sich darauf, ganz spontan einfach öfter mit dem Motorrad oder VW-Bus loszufahren, schließlich gebe es auch in Deutschland viele schöne Ecken. „Der größte Traum ist aber, gesund zu bleiben“, sind sich beide einig.
Weitere Informationen über die Zustellertätigkeit bei Merkuria erhalten Sie telefonisch unter 0 75 61 / 8 06 52 oder per E-Mail an info@merkuria.com