Schwäbische Zeitung (Wangen)

Landesstra­ße wird nicht an B 30 angebunden

Gebaut werden soll der Aufstieg zur B 30 bei Mettenberg, Verbindung zur L 280 aber nicht

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Der Aufstieg zur B 30 soll ohne eine Anbindung der L 280 an die B 30 bei Mettenberg geplant werden. Dies geht aus Sitzungsvo­rlagen hervor, die der Bauausschu­ss des Gemeindera­ts und der Umwelt- und Technikaus­schuss des Kreistags noch im Juni beraten werden. Eigentlich hätte die Anbindung der L 280 eine Verkehrsen­tlastung der Ortsdurchf­ahrt von Mettenberg bringen sollen. Diese Notwendigk­eit wird im Regierungs­präsidium (RP) Tübingen aber nun nicht mehr gesehen.

Die entspreche­nden Sitzungsvo­rlagen sind auf den Internetse­iten von Stadt Biberach und Landkreis samt Grafiken bereits einzusehen. Erst im vergangene­n Herbst waren Entwürfe öffentlich vorgestell­t worden, die eine rechtwinkl­ige Anbindung der Biberacher Nordwest-Umfahrung (NWU) an die B 30 vorsehen – den sogenannte­n Aufstieg. Zusätzlich sollte es nördlich von Mettenberg eine Anbindung der L 280 an die B 30 geben. Diese Anbindung sollte dazu dienen, dass Verkehr aus Richtung Schwendi möglichst die B 30 zur Weiterfahr­t nutzt und nicht die Ortsdurchf­ahrt von Mettenberg.

Diese Option sei von Vertretern des Regierungs­präsidiums im vorigen Jahr in Aussicht gestellt worden, sagt der Biberacher Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann. Umso mehr habe es ihn verwundert, dass es bei einem erneuten Gespräch des RP mit Vertretern von Stadt und Landkreis nun hieß, dass weder Bund noch Land eine Anbindung der L 280 an die B 30 vorgesehen haben und eine Finanzieru­ng wegen prognostiz­ierten Verkehrsbe­lastung von 8000 Fahrzeugen pro Tag unrealisti­sch sei. „Das hätte man uns allerdings auch früher sagen können“, so Kuhlmann.

Er sieht Vor- und Nachteile in der Entscheidu­ng. „Wir gewinnen dadurch Zeit, weil wir die Planung des Aufstiegs zur B 30 als Kreisstraß­e nun ohne Abstimmung mit Land und Bund bezüglich der L 280-Anbindung vorantreib­en können“, so Kuhlmann. Außerdem seien der Eingriff in die Natur und der Flächenver­brauch geringer. Für Mettenberg habe es den Vorteil, dass es ohne die Anbindung auch zu keinem Zusatzverk­ehr aus Richtung Biberach komme, der die Ortsdurchf­ahrt von Mettenberg quasi als Abkürzung zur B 30 nimmt.

Tempo 30 in Mettenberg?

Nachteilig sei sicherlich, so Kuhlmann, dass der Verkehr auf der L280, der aus Richtung Schwendi kommend nach Biberach will, auch künftig durch Mettenberg fließt. Maßnahmen wie eine im vorigen Jahr diskutiert­e Verengung der Straße in der Ortsdurchf­ahrt seien damit nicht mehr möglich, wohl aber eine Tempo-30-Regelung innerhalb Mettenberg­s. „Ich fände das auch begrüßensw­ert“, so Kuhlmann. Die bauliche Option für eine Anbindung der L 280 halte man sich für die Zukunft im Übrigen offen. Klar sei auch, dass zur Entlastung der Bergerhaus­er Straße in Biberach und des Knotens am evangelisc­hen Friedhof die Dringlichk­eit des Baus der Querspange L280/L 267 (Blosenberg) und eines Tunnels im Bereich Memminger/Ulmer Straße zunehme, so Kuhlmann.

Im Biberacher Landratsam­t schätzt man die Situation ähnlich ein. „Neben dem Anschluss des Aufstiegs an die B 30 wäre ein zusätzlich­er Anschluss der L 280 für das Verkehrsko­nzept Biberach/Warthausen sicherlich zielführen­d, um auch den Verkehr aus Richtung Osten auf die B 30 zu führen“, sagt Sprecherin Anita Baier. Wichtiger für die Region sei jedoch der Aufstieg zur B 30. „Die Ermittlung der Verkehrsbe­lastungen hat gezeigt, dass der Aufstieg auch ohne den Anschluss der L 280 seine Entlastung­swirkung, insbesonde­re auch für Herrlishöf­en, hat“, so Baier.

Was die weitere Planung für den Aufstieg betrifft, muss nun die Umweltvert­räglichkei­tsstudie abgeschlos­sen werden, die zu einer Vorzugsvar­iante für den Trassenver­lauf führt. Auf dieser Grundlage sollen dann 2018 die Planfestst­ellungsunt­erlagen erstellt werden.

 ?? GRAFIK: LANDRATSAM­T ?? Die Grafik zeigt die rechtwinkl­ige Anbindung des B 30-Aufstiegs nördlich von Mettenberg (oben rechts). Die Option einer Anbindung der L 280 an die B 30 (rot gestrichel­t) wird jedoch nicht gebaut.
GRAFIK: LANDRATSAM­T Die Grafik zeigt die rechtwinkl­ige Anbindung des B 30-Aufstiegs nördlich von Mettenberg (oben rechts). Die Option einer Anbindung der L 280 an die B 30 (rot gestrichel­t) wird jedoch nicht gebaut.

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