Fast alle Flächen der Halde-Nord in Kempten gehören der Stadt
Im Bauausschuss wird das Baugebiet nun erneut diskutiert – Plan für die Anordnung der Häuser und Straßen wird vorgestellt
KEMPTEN (be) - Wie weit ist das neue Wohnbaugebiet auf der HaldeNord in Kempten? Wann wird dort gebaut? Immer wieder fragen Interessenten, warum dort offenbar nichts vorangeht. Jetzt wird der Rahmenplan vorgestellt, der bereits Ende März fertig sein sollte. Denn darin wird festgelegt, wie die Erschließungsstraße verläuft und die Häuser und Geschoßbauten angeordnet sind. Dann kann es losgehen. Denn alle Grundstücke – bis auf eines – sind laut Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle jetzt im Besitz der Stadt: „Wenn alles gut läuft, kann 2019 gebaut werden.“
Wenn der Bauausschuss nach den Pfingstferien zusammenkommt, steht wieder einmal ein Thema an, das die Kemptener Stadträte seit Langem beschäftigt: das Wohnbaugebiet Halde-Nord. Etwa 350 Wohnungen sind im Nordwesten Kemptens geplant, aufgeteilt in 40 Prozent Reihenhäuser, 30 Prozent Einfamilienhäuser und 30 Prozent Geschosswohnungen. Doch seit einiger Zeit tut sich nicht viel auf der Halde. Erst wurde die geplante Querspange, die zur Erschließung vorgesehen war und die jetzigen Bewohner vom Verkehr entlasten sollte, gekippt. Dann musste die Anbindung vom Dachser-Kreisel aus neu geplant werden. Und dann waren da noch die Probleme beim Kauf der Grundstücke. Der Knackpunkt: eine mehrere Tausend Quadratmeter große Fläche, die einer Erbengemeinschaft gehört. Die ist zwar bereit, zu verkaufen, will aber im Gegenzug bestimmte Bauplätze, auf denen sie selbst bauen will. Darüber hat man sich offenbar nicht einigen können. Deshalb kam es sogar zum Streit im Stadtrat, als die Freien Wähler der Verwaltung (gezielt dem Wirtschaftsreferat) vorwarfen, Schuld an der Verzögerung zu sein. Die Stadt habe sich nicht intensiv bemüht, mit den Besitzern zu einem Ergebnis zu kommen.
Ob es jetzt eine Einigung gibt? Der Oberbürgermeister hält sich bedeckt. Doch die Verwaltung werde „mit Nachdruck“daran arbeiten, dass auf der Halde-Nord bald gebaut werden kann. Dazu muss eben erst besagter Rahmenplan genehmigt werden, den ein Architekturbüro ausarbeitet und dem Bauausschuss vorstellt. Dann geht es in die Erschließung. Die übernimmt die Stadt Kempten selbst, sagt der Rathauschef – ebenso den Verkauf der Grundstücke an entsprechende Interessenten.
Dazu gehört beispielsweise die Bau- und Siedlungsgenossenschaft (BSG-Allgäu). Sie sieht auf der Halde eine gute Möglichkeit, dringend notwendigen Wohnraum, vor allem für junge Familien, zu schaffen. Entsprechende Verhandlungen seien im Gang. Und nachdem die städtische Tochter Sozialbau die Funkenwiese zugesprochen bekommen hat, sollte jetzt die BSG den Zuschlag bekommen, heißt es. Doch dazu will der Rathauschef erst mal nichts sagen, außer: „Ja die BSG ist interessiert.“
Etwa 350 Wohnungen sind im Nordwesten Kemptens geplant. „Wenn alles gut läuft, kann 2019 gebaut werden.“Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle