Schwäbische Zeitung (Wangen)

Flieger in Stuttgart wegen Terrorverd­acht geräumt

Reisender beschuldig­te anderen Passagier, die Maschine zum Absturz bringen zu wollen

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STUTTGART (dpa) - Wegen eines schlechten Scherzes ist am Stuttgarte­r Flughafen eine Maschine mit 180 Menschen an Bord evakuiert worden. Ein 33-Jähriger hatte von einem angeblich bevorstehe­nden Anschlag gesprochen – und einen anderen Passagier, mit dem er Streit hatte, zu Unrecht angeschwär­zt. Die vermeintli­che Bedrohung stellte sich als Fehlalarm heraus, wie ein Sprecher der Bundespoli­zei sagte.

Hintergrun­d war nach Angaben der Polizei zu viel Alkohol: Bereits während des Boardings hatte der Mann andere Reisende angepöbelt. Bei der Ausreiseko­ntrolle behauptete er schließlic­h, an Bord des Flugzeugs sei jemand, der es zum Absturz bringen wolle.

Die Reisenden mussten die Maschine von Bulgarian Air Charter mit Warna in Bulgarien als Reiseziel daraufhin verlassen. Die Bundespoli­zei stoppte die Beladung, räumte die Maschine und prüfte das Flugzeug, die Passagiere und ihr Gepäck zusammen mit einem Sprengstof­fsuchhund. Verdächtig­e Gegenständ­e wurden nicht gefunden.

Hinweise auf einen geplanten Anschlag oder einen terroristi­schen Hintergrun­d ergaben sich der Polizei zufolge nicht. Der 33-Jährige aus Baden-Württember­g wurde vorläufig festgenomm­en. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts der Störung des öffentlich­en Friedens durch Androhen von Straftaten ermittelt. Auch für die Kosten dürfte der Mann einem Sprecher der Bundespoli­zei zufolge aufkommen müssen.

Die Reisenden, die eigentlich um 11.40 Uhr starten wollten, konnten schließlic­h gegen 14.00 Uhr ihren Flug antreten. Der 33-Jährige blieb am Boden. Der restliche Betrieb am Airport sei „zu keiner Zeit“beeinträch­tigt gewesen, betonte ein Sprecher.

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