Allein in Seenot
All is Lost (Mo., ZDF, 22.15 Uhr)
- Ein Skipper allein auf weiter See: Weltstar Robert Redford hat bei dieser EinMann-Show sein gesamtes schauspielerisches Können auf reine Körpersprache reduziert und damit Kinogeschichte geschrieben. Denn seit dem Ende der Stummfilmära wird ja gequasselt, was das Zeug hält. Besonders schlimm klingen dabei oft genug die Synchronisationen amerikanischer Filme. Das bleibt dem Zuschauer hier erspart. Der Protagonist kämpft einsam und wortlos mit den Naturgewalten: Stürme und gnadenlose Hitze bringen den Segler auf dem Indischen Ozean in Lebensgefahr. Immer wieder muss er versuchen, dem Tod durch Disziplin und Vernunft zu entkommen. Allerdings hat Autor und Regisseur J. C. Chandor einige Zwischenfälle in dieses Abenteuer hineingepackt, die zwar der Dramatik, nicht aber der Glaubwürdigkeit dienlich sind. Allein schon die vielen unfreiwilligen Tauchgänge des Helden hätten wohl jeden normalen Segler überfordert, vor allem aber das Aufrichten der Rettungsinsel in tosendem Sturm.
Aber die Beschränkung auf die kleine, bedrohte Welt im Boot, in der Rettungsinsel und letztlich der Verlust aller Dinge hat Tiefgang und Gleichnischarakter: Was ist am Ende wirklich wichtig? Neben dem großartigen Hauptdarsteller verdient auch die Musik von Alex Ebert das Hinhören. Sie wurde bei den Golden Globe Awards 2014 ausgezeichnet.