Mehr als 50 Interessenten für neues Baugebiet
Gelände in Roggenzell-Nord wird ab Montag erschlossen – Wohl keine Chance für Auswärtige
ROGGENZELL (jps) - Startschuss für die Erschließung des Baugebiets Roggenzell-Nord: Wie die Wangener Stadtverwaltung mitteilt, starten die Arbeiten am Montag, 19. Juni. Als Bauzeit sind rund zwei Monate vorgesehen, sodass die Arbeiten voraussichtlich bis Mitte August 2017 abgeschlossen sein werden. Mehr als 50 Interessenten haben sich beworben, erklärte Liegenschaftsamtsleiter Armin Bauser auf SZ-Anfrage. Also weit mehr als das Baugebiet hergibt.
Bis zum 9. Juni hatten Interessenten die Möglichkeit, sich um die Grundstücke zu bewerben. Dabei waren die Rahmendaten klar: Gebaut werden können Einfamilienhäuser mit maximal vier und/oder Doppelhaushälften mit maximal zwei Wohneinheiten. Im Mischgebiet ist eine überwiegende, mindestens 60prozentige, gewerbliche Nutzung vorgeschrieben. Wie bereits berichtet, kosten Bauplätze im Wohngebiet 175 Euro je Quadratmeter. Im Mischgebiet sind 130 Euro vorgesehen.
Damit übersteigt die aktuelle Nachfrage bei Weitem das Angebot. Für Neuravensburgs Ortsvorsteher Hermann Schad keine Überraschung. Die Bewerberlage sei so, dass man das Baugebiet mehrfach belegen könnte. Das heißt für Schad grundsätzlich auch: Zu Zuge dürften voraussichtlich nur Interessenten kommen, die die Vergabekriterien erfüllen. Also beispielsweise Kinder unter 14 Jahren haben, in Wangen wohnen oder arbeiten und sich gegebenenfalls auch gemeinnützig engagieren. „Das ältere Ehepaar aus dem Raum Stuttgart, das seine letzten 20 Lebensjahre hier verbringen will, wird keine Chance haben“, so der Ortsvorsteher im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. „Das ist nicht unsere Klientel.“
Und: Während es früher üblich war, Baugebiete in mehreren Tranchen zu vergeben, glaubt Schad nicht, dass dies vor dem Hintergrund der hohen Zahl an – mutmaßlich qualifizierten – Bewerbern der richtige Weg sei: Diesen könne man schlecht sagen, sie bekämen keine Plätze, um in einer späteren Vergaberunde andere Kandidaten zum Zuge kommen zu lassen.
Unabhängig davon kündigt Liegenschaftsamtsleiter Armin Bauser an, dass die Verwaltung die Bewerbungen jetzt entsprechend der Kriterien bewerten will. Laut Hermann Schad dürfte sich der Ortschaftsrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 22. Juni, erstmals mit den Bewerbungen beschäftigen – wie bei derlei Themen üblich, nicht-öffentlich. Bauser rechnet damit, dass die beiden maßgeblichen Gremien – erst Ortschaftsrat, dann der letztlich entscheidende Gemeinderat – bereits vor der Sommerpause Klarheit bei der Vergabe schaffen werden.
Mit den am Montag beginnenden Erschließungsarbeiten ist übrigens die Firma Strabag aus Langenargen beauftragt. Während der Bauzeit sind laut Ordnungsamt bis Mitte August „gewisse Behinderungen in der Zufahrtsstraße (Hergensweiler Straße) unvermeidbar“. Verwaltung und Baufirma seien jedoch bemüht, die Behinderungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren.