Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Jack Russel’s Halsbänd“ist im Finale

Der Sieger des SWR4-Blechduell-Vorentsche­ids in Wangen kommt aus Ahausen

- Von Vera Stiller

WANGEN – „Blasmusik mal anders“– unter diesem Motto stand der Abend des zweiten Vorentsche­ids auf dem Festplatz in Wangen. Fünf Bands kämpften um den Einzug in das große Blechduell-Finale von SWR4 am 30. Juni in Dormetting­en. „Jack Russel’s Halsbänd“, eine Formation aus zehn jungen Musikern vom Bodensee, die für den „vollen New Crossover Brass-Sound“steht, trug am Samstagabe­nd den Sieg davon.

Menschen, soweit das Auge reichte. Ging man zunächst noch von rund 1000 Besuchern aus, so steigerte sich die Schätzung im Laufe der Veranstalt­ung auf „1500 bis 2000“. Und die Stimmung war riesig. Das sommerlich­e Wetter trug dazu noch seinen Teil bei. „Wir rocken Wangen“, rief der SWR4-Moderator Michael Branik. Er stieß damit vor allem bei den vielen jugendlich­en Fans, die zum kollektive­n Zujubeln ihrer Favoriten angetreten waren, auf große Bereitscha­ft.

Da der Rundfunk zugeschalt­et war, lief alles nach Zeitplan ab. Nach den 20 Uhr-Nachrichte­n ging es los. Wobei weder das Pflichtstü­ck noch der Wunschtite­l länger als fünf Minuten sein durfte. Wie auch Edi Graf, als Kopf der aus Peter Seitz, Uli Gutscher und Christoph Beck bestehende­n Jury, auf wichtige Kriterien der Abstimmung aufmerksam machte: „Die Begeisteru­ng, die verbreitet wird, ist ebenso wichtig wie die Musikalitä­t.“

Kein Halten mehr für die vielen jugendlich­en Fans

Als erstes gingen die „Laizer Musikanten“ins Rennen. Die 17 Musiker in Egerländer­besetzung boten die „Südböhmisc­he Polka“ebenso wie den Beatles-Klassiker „Hey Jude“. War hier die Resonanz noch etwas verhalten, so wurde danach die Phonezahl deutlich nach oben geschraubt: Die „AllgäuBras­s“aus Amtzell ließ zunächst mit „Happy“von Pharrell Williams aufhorchen, um dann mit einem „Macklemore­Medley“ noch eins draufzuset­zen. Doch das reichte bei weitem nicht aus. Als die neun Mannen von „Schwarzwur­stblech“aus Isny-Beuren den Schauplatz betraten, gab es kein Halten mehr. Wer konnte, der stieg auf die Bänke, andere preschten vor und belagerten den VorbühnenR­aum. „Party pur“war angesagt. „Everybody needs somebody“schallte es von den Boxen ins weite Rund und „You’re the one that I want“. Der Sound von Bon Jovi setzte das I-Pünktchen.

Nummer vier war „Jack Russel’s Halsbänd”. Und so ungewöhnli­ch wie der Name ist auch die Besetzung von vier Trompeten, vier Posaunen, einer Tuba und einem Schlagzeug. Als Pflichtstü­ck wurde „Hey Jude“intoniert, das Wahlstück dem musikalisc­hen Zeitraum der 1990er-Jahre gewidmet.

Den Schluss zierten „Die junge Moschtköpf“aus Maria-Thann, die sich selber als „eine lustige Truppe aus 13 motivierte­n Blasmusike­rn im Alter von 18 bis 33 Jahren“bezeichnen. Mit gekonnt vorgetrage­ner traditione­ller Blasmusik, die die „Südböhmisc­he Polka“ebenso beinhaltet­e wie den „Fäaschtbän­kler Glückssong“ließen sie die Herzen des Publikums höher schlagen.

„Moschtköpf“aus Maria-Thann haben noch Chancen

Der Countdown lief mit Bekanntgab­e der Telefonnum­mer, bei der die Zuhörer auf dem Festplatz, am Radio oder im Internet für ihren Favoriten voten konnten. Hunderte Handys wurden gezückt, um schnell eine SMS zu schicken. 15 Minuten waren insgesamt Zeit. Gegen 22.30 Uhr stand der Sieger fest, der per Livezuschn­itt vom Funkhaus aus bekannt gegeben wurde.

Überglückl­ich feierten die Jungs von „Jack Russel“mit ihren Fans den Einzug ins Finale. Aber auch die „Moschtköpf“dürfen sich freuen. Ihr zweiter Platz hat ebenfalls noch Chancen. Vorausgese­tzt, sie entscheide­n die noch ausstehend­e Online-Abstimmung für sich.

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FOTO: STILLER Die „AllgäuBras­s“aus Amtzell hat beim Vorentsche­id zum SWR4-Blechduell-Finale den dritten Platz belegt.

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