Schwäbische Zeitung (Wangen)

Greifvogel attackiert Jogger im Seewald

In Friedrichs­hafen erleidet ein 52-Jähriger Kopfverlet­zungen beim Laufen

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FRIEDRICHS­HAFEN (mbu) - Ein 52-jähriger Häfler ist beim Joggen von einem Greifvogel derart am Kopf verletzt worden, dass er mit blutigen Wunden die Flucht vor dem Vogel ergriffen hat. Er war im Seewald unterwegs, als ihn der Vogel angriff.

In dem Wald joggt der Mann schon seit mehr als 20 Jahren. So auch am Freitagabe­nd, als er sich entschied im südlichen Teil, nahe der B 31, zu laufen. „Da waren weniger Menschen unterwegs“, sagt er. Er hatte sich vorgenomme­n, zehn Kilometer zu laufen, es sollte die Vorbereitu­ng auf den Nachtlauf in Hamburg am kommenden Samstag sein. Nach zwei oder drei Kilometern spürte er, dass etwas knapp über seinen Kopf flog. „Ich habe mich ziemlich erschrocke­n“, erinnert er sich. Die Attacke geschah völlig lautlos und wie aus dem Nichts. Der Jogger ist sich sicher, dass ihn das Tier beim ersten Mal nicht berührte. „Als wollte er mich warnen.“

Der 52-Jährige setzte seinen Lauf fort. Sekunden später bekam er einen Schlag gegen den Hinterkopf. „Als würde mir jemand mit voller Wucht ein schweres Kissen auf den Kopf donnern“, beschreibt er. Schmerzen habe er keine verspürt. Eher wieder das Gefühl des Erschrecke­ns. Instinktiv fuhr er sich mit der Hand über den Kopf. Als er sie ansah, war sie voll Blut. Lange nachdenken konnte er nicht, denn der Vogel flog eine dritte Attacke. „Ich duckte mich weg“, erinnert er sich. Das Tier verfehlte ihn. Noch auf dem Waldweg hockend, griff er sich einen Ast. „Ich wollte etwas in der Hand haben, um mich zu wehren, sollte er wieder kommen“, erklärt er.

Allerdings ließ das Tier dann von ihm ab. Der Häfler machte sich auf den Heimweg. Als er sich zu Hause im Spiegel sah, war ihm klar, warum ihn die Menschen, die er unterwegs traf, so eigenartig angesehen hatten. Das Blut hatte sich auf seinem Kopf verteilt, klebte am Hals und hatte den Rücken seines Shirts verfärbt. Aber es war dann nicht so schlimm wie es den Anschein hatte. Als das Blut abgewasche­n war, zeigten sich auf dem Kopf mehrere Kratzer. „Wahrschein­lich von den Krallen“, vermutet der Jogger. Er glaubt, dass ihn ein Mäusebussa­rd angegriffe­n hat. Zumindest ergab das seine Recherche im Internet. Das Laufen lässt er sich durch den Angriff nicht vermiesen. Allerdings wird er künftig zum Schutz eine Kappe tragen.

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FOTO: PR Der Angriff hat Spuren hinterlass­en.

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