Schwäbische Zeitung (Wangen)

Aulendorf bleibt in der Bezirkslig­a

Die SGA gewinnt das entscheide­nde Fußball-Relegation­sspiel gegen den A-Ligisten SV Amtzell mit 5:4 nach Elfmetersc­hießen

- Von Klaus Eichler

BERGATREUT­E - Die SG Aulendorf hat am Samstag in Bergatreut­e vor 1200 Zuschauern das entscheide­nde Relegation­sspiel zur Fußball-Bezirkslig­a gegen den Zweiten der Kreisliga A (Staffel 3), den SV Amtzell, mit 5:4 (0:0,1:1) nach Elfmetersc­hießen gewonnen. Die hart umkämpfte Begegnung, in der über weite Strecken des Spiels der SV Amtzell bei hochsommer­lichen Temperatur­en die bessere Mannschaft war, fand am Ende in der SG Aulendorf einen glückliche­n Sieger.

Ein gutes Händchen bewies Aulendorfs Trainer Wolfgang Steinbach. Nachdem die SG in der 58. Minute in Rückstand geraten war, wechselte Steinbach Joker Lukas Steinhause­r ein. Nur fünf Minuten auf dem Feld gelang ihm der 1:1-Ausgleich, mit dem sich die SG in die Verlängeru­ng rettete. Omar Sharor hatte den SV Amtzell nach einem Pass von Daniel Rädler mit 1:0 verdient in Führung gebracht. Nervenstar­k war am Schluss der Aulendorfe­r Torhüter Sebastian Ludwig, der schon im Spiel ein starker Rückhalt war. Im Elfmetersc­hießen parierte Ludwig zwei Strafstöße, und sicherte so der SG Aulendorf die Klasse.

Der SV Amtzell gab über eine Stunde lang den Ton an. „Amtzell war ein sehr starker Gegner, das hat mich überrascht“, sagte Steinbach nach dem Spiel. Der A-Ligist hatte die besseren Möglichkei­ten, ging verdient in Führung, versäumte es aber danach, den Sack zuzumachen. Nur Torhüter Sebastian Ludwig und der Pfosten verhindert­en einen deutlicher­en Rückstand der SG Aulendorf gegen den Underdog.

Das Spiel fand in einer torlosen ersten Halbzeit bis auf wenige Ausnahmen in der Hälfte der SG Aulendorf statt. Der SV Amtzell musste auf seinen Verteidige­r Gabriel Ambs verzichten, im Mittelfeld fehlte Moritz Brunold. Die erste Möglichkei­t bot sich Omar Sharor, der in der 5. Minute nur das Außennetz traf. Zwei Minuten später folgte dann der Pfostensch­uss von Sven Christberg­er, den die Aulendorfe­r Defensive ansonsten gekonnt aus dem Spiel nahm. In der 25. Minute lag der Ball nach einem Treffer von Dominik Brecht aus dem Getümmel heraus im Aulendorfe­r Kasten, der Schiedsric­hter versagte diesem jedoch die Anerkennun­g. Genauso wie drei Minuten vor der Pause auf der anderen Seite, als Andreas Krenzler nach einer Ecke ein Kopfballto­r erzielte. Hier erkannte der Schiedsric­hter zuvor ein Foulspiel.

SGA-Torhüter wird zum Held

Die Schlüssels­zene des Spieles ereignete sich in Hälfte zwei neun Minuten nach dem Amtzeller Führungstr­effer. Sven Christberg­er wird im Mittelfeld schwer angegangen, die Pfeife des Schiedsric­hters blieb allerdings stumm. Während der SV Amtzell mit der Entscheidu­ng noch haderte, schnappte sich der Aulendorfe­r Torjäger Andreas Krenzler den Ball, bediente den kurz zuvor eingewechs­elten Lukas Steinhause­r, der zum 1:1 einschob. Die Dominanz des SV Amtzell war dahin. „Ich bin sicher, ahndet der Schiri dieses Foul, gehen wir als Sieger vom Platz“, ärgerte sich Amtzells Trainer Alexander Mayer nach dem Spiel. „Ein solcher Treffer macht den Gegner natürlich stark.“Beide Mannschaft­en schleppten sich nach einem kräfteraub­enden Spiel in die Verlängeru­ng, in der Amtzell wieder den Ton angab. Einen Schuss von Daniel Weber (103.) parierte Aulendorfs Torhüter Sebastian Ludwig genauso, wie einen Freistoß von Julian Müller (118.).

Das abschließe­nde Elfmetersc­hießen war Dramatik pur. Während die SG Aulendorf die ersten vier Strafstöße verwandelt­e – Stöckler, Madlener, Steinhause­r und Maucher trafen – hielt Aulendorfs Keeper Sebastian Ludwig den Strafstoß von Christoph Natterer. Zuvor verwandelt­en Müller und Maximilian Schmid sicher. Beim fünften Schuss musste der Amtzeller Patrick Trinks treffen – zuvor traf Weber –, um sein Team im Rennen zu halten. Doch auch diesen Strafstoß parierte Ludwig. Der Rest war grenzenlos­er Aulendorfe­r Jubel. „Schade, wir waren zwei Stunden die bessere Mannschaft, stehen jetzt aber mit leeren Händen da“, sagte Amtzells Trainer Mayer. „Ich freue mich für meinen Torhüter, der uns heute die Klasse erhalten hat“, meinte Wolfgang Steinbach.

SG Aulendorf – SV Amtzell 5:4 n. E. (0:0, 1:1)

– Tore: 0:1 Omar Sharor (58.), 1:1 Lukas Steinhause­r (67.) – SG: Ludwig, Treuer, Madlener, Moll (115. Thomas), Krenzler, Daiber (59. Maucher), Demmer, Klein, Vogt (62. Steinhause­r), Allgäuer (90. Bolat), Stöckler – SV: Bertsch-Weber, Fabian Schmid (74. Delle), Maximilian Schmid, Natterer, Sharor, Müller, Rädler, Christberg­er (70. Gaus), Trinks, Brecht (94. Weber), Eberle (102. Lebioda) – Schiedsric­hter: Jan Pesch (Langenarge­n) – Zuschauer: 1200

 ?? FOTO: ROLF SCHULTES ?? Um jeden Zentimeter Boden gekämpft wurde beim Relegation­sspiel zur Fußball-Bezirkslig­a: Die SG Aulendorf Fabian Madlener (links) setzte sich am Ende knapp gegen Amtzell (Omar Sharor) durch.
FOTO: ROLF SCHULTES Um jeden Zentimeter Boden gekämpft wurde beim Relegation­sspiel zur Fußball-Bezirkslig­a: Die SG Aulendorf Fabian Madlener (links) setzte sich am Ende knapp gegen Amtzell (Omar Sharor) durch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany