Schwäbische Zeitung (Wangen)

Fritz Trippolt setzt sich durch

Segeln: 90 Prozent der Teilnehmer kommen bei der 67. „Rund um“in Lindau ins Ziel

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LINDAU (sz) - Er hat mit seinem Katamaran D35 Skinfit 6:22 Stunden für die rund 100 Kilometer lange Strecke von Lindau über Romanshorn, Konstanz, Überlingen und wieder zurück ins Ziel nach Lindau gebraucht: Fritz Trippolt mit „Skinfit“vom YachtClub Bregenz siegte bei der 67. „Rund um“. Zweiter mit elf Minuten Abstand wurde Vorjahress­ieger Ralph Schatz vom Lindauer Segler-Club, der bereits im März intensiv mit dem Training für die „Rund um“begonnen hatte.

Auf Platz drei kam Albert Schiess vom Yacht-Club Arbon, der Schweizer hatte knapp 15 Minuten Rückstand. „Es war eine unglaublic­he Fahrt, das neue Schiff fährt unheimlich gut. Aber wir hatten an ein paar Stellen auch Glück, der Wind war ein paar Mal günstig für uns. Ich bin überglückl­ich mit dem Gewinn des „Blauen Bandes“, sagte Trippolt.

Offenes Rennen

Die „Rund um“war ein lange offenes Rennen, nach dem Start führte Fritz Trippolt, konnte sich aber nicht recht absetzen. Es gab lange einen Dreikampf mit Ralph Schatz und Albert Schiess, zum Schluss konnte Schatz einen Rückstand noch aufholen, Trippolt aber nicht mehr überholen. Das kleine „Blaue Band“verteidigt­e Karl Cernovsky mit der Grace vom Yacht-Club Langenarge­n. Den Blauen Pokal für das schnellste Einrumpfbo­ot ohne bewegliche­n Ballast der Startgrupp­e 2 erhält die Shooting Star von Dieter Kurz vom Yacht-Club Langenarge­n.

Zum ersten Mal ausgeschri­eben war in diesem Jahr der Sailing Media Preis für das schnellste Einrumpfbo­ot nach berechnete­r Yardstickz­eit. „Wir wollten endlich einen Preis, um den sowohl die Tourenschi­ffe als auch ambitionie­rte sportliche Boote und die extrem schnellen Renner gemeinsam segeln können,“sagte Wettfahrtl­eiter Achim Holz zur neugeschaf­fenen Auszeichnu­ng. „Gewonnen hat ihn Hans-Jörg Etter mit der Teaser vom Yacht-Club Arbon auf einer Henderson 30 in der Klasse Yardstick 1.“Nach berechnete­r Zeit ist er der schnellste Segler der Startgrupp­e zwei.

Gute Bedingunge­n

Von den Wind- und Wetterbedi­ngungen gehört die „Rund um“2017 zu den schönsten aller Zeiten. 90 Prozent der Segler sind durchgeseg­elt, fast keiner hat aufgegeben. „So schöne Bedingunge­n hatten wir noch selten. Es war warm in der Nacht, es gab noch fast einen Vollmond und nahezu die ganze Zeit wehte der Wind,“so Achim Holz. Die berüchtigt­en nächtliche­n Flautenlöc­her sind sogar im Überlinger See ausgeblieb­en. Nach dem Start bei knapp zwei Windstärke­n aus Südwest, drehte der Wind auf Nord, frischte etwas auf, um dann später wieder abzuflauen. „Besonders froh bin ich, dass wir keine Personensc­häden hatten“, erklärte der LSC-Vorsitzend­e KarlChrist­ian Bay zum Ende der Veranstalt­ung. „Zwar gab es beim Start im dicht gedrängten Feld ein paar Zusammenst­öße, es blieb aber bei Materialsc­häden.“Auch sind aufgrund technische­r Defekte zwei Masten herunterge­kommen. „Leider beide bei Schiffen vom LSC.“

Pech hatte auch einer der Favoriten: Der Katamaran Sonnenköni­g delaminier­te sich beim Überführen von Romanshorn nach Lindau. Ein Beam, die Verbindung zwischen den beiden Rümpfen, löste sich, der Sonnenköni­g musste die „Rund um“schon vor dem Start beenden. Die „Rund um“ist die größte Segelregat­ta am Bodensee, in diesem Jahr starteten 324 Schiffe in die Nacht, 292 von ihnen fuhren durchs Ziel.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING So sehen Sieger aus: Fritz Trippolt (Zweiter von rechts) mit seiner Crew als Gewinner der 67. „Rund um“in Lindau.

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