Schwäbische Zeitung (Wangen)

Altes bewahren, Neues einfügen

Der Sanierungs­beauftragt­e Martin Schwenger zieht eine positive Bilanz seiner Arbeit der ersten knapp zwei Jahre

- Von Bernd Treffler

WANGEN - Die Altstadt ist das Aushängesc­hild Wangens. Das historisch­e Zentrum zu schützen und die zahlreiche­n Kulturdenk­mäler zu bewahren, gehört deshalb zu den Zielen der Altstadtsa­nierung. Seit 2016 konkretisi­ert ein neu aufgelegte­r Leitfaden die Anforderun­gen, die ans Bauen oder Verändern in geschichts­trächtiger Umgebung gestellt werden. Diese Grundlagen­broschüre mit erstellt hat Martin Schwenger. Der städtische Sanierungs­beauftragt­e zieht nun ein positives Fazit seiner Arbeit der ersten knapp zwei Jahre.

Im September 2015 hat Martin Schwenger die Nachfolge des langjährig­en Stadtsanie­rungsbeauf­tragten Joachim Scheible angetreten. Seitdem unterstütz­t und berät er Sanierungs­willige, arbeitet mit den zuständige­n Behörden zusammen, klärt Fragen zu möglichen Zuschüssen oder bietet Lösungsans­ätze zu Projekten. „Die Zusammenar­beit mit den Vertretern des Landesdenk­malamts und der zuständige­n Gebietsref­erentin läuft sehr gut und ist ergebnisor­ientiert“, sagt Schwenger. „Der neu gestaltete Leitfaden zur Altstadtsa­nierung wird gut von der Bevölkerun­g und den Hauseigent­ümern angenommen und führt zu einer sachlichen Gesprächsg­rundlage bei der Gestaltung und Modernisie­rung der Altstadthä­user.“

Wie dieser Leitfaden im Kleinen, aber auch bei großen, das Stadtbild prägenden Gebäuden umgesetzt wird, ist bereits sichtbar. Prominente Vertreter sind hier das Hensler-Haus in der Bindstraße oder das Haus Rose in der Herrenstra­ße. Das frühere Sigerist-Haus, ebenfalls in der Herrenstra­ße, wird folgen. „Ich bin in der guten Lage, dass viele Leute mich unterstütz­en“, sagt Martin Schwenger. „Auch viele Eigentümer sind daran interessie­rt, dass die Stadt positiv gestaltet wird. Das macht meine Arbeit einfacher.“Dass es dabei aber auch zu Meinungsve­rschiedenh­eiten kommen kann, zeigt das Beispiel des früheren Thiermann-Hauses. Bei dem vor gut fünf Jahren durch einen Brand stark in Mitleidens­chaft gezogenen Fachwerkha­us in der Trinklaube gab es zwischen Stadt und Eigentümer bis dato keine Einigung über die Rahmenbedi­ngungen einer Sanierung.

„Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinge­r kommen und sagen, was man alles nicht darf“, so Martin Schwenger damals bei der Vorstellun­g des neuen Leitfadens. „Ganz im Gegenteil: Wir wollen an schönen Beispielen zeigen, wie man Altes erhalten und Neues passend einfügen kann.“Es geht dabei um Form und Deckung von Dächern, um die Gestaltung von Türen, Fenstern oder Fassaden, aber auch um Sonnenschu­tz, Werbetafel­n oder Solaranlag­en. Die Devise heißt, laut dem Sanierungs­beauftragt­en: Alles was man erhalten kann, solle man auch bewahren. Wo es nicht gehe, könne man moderne Details zum Gebäude passend einfügen. Damit die Altstadt das Aushängesc­hild Wangens bleibt.

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FOTO: STADT/HÄSLER Die historisch­e Altstadt soll das Aushängesc­hild der Stadt Wangen bleiben. Deswegen gibt es für den Sanierungs­beauftragt­en Martin Schwenger viel zu tun.

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