Schöner Schein
Gestern zeigte ein Onlineportal ein Foto von Emily Ratajkowski, sie halbnackt auf einem Balkon. Solche Bilder veröffentlicht das Model regelmäßig auf Instagram, immer mit viel Haut, viel Sonne, viel Wasser (wahlweise Pool oder Meer). Diese Masse an Bildern voller makelloser Schönheit erzeugt Fantasien: Ihre weiblichen Fans wünschen sich, so zu sein wie Emily Ratajkowski. Und ihre männlichen Follower wünschen sich, an ihrer Seite zu sein. Beides wird in diesem Leben wohl nur für eine verschwindend geringe Minderheit zur Realität. Womit wir beim Thema sind: Eine Erhebung ergab, dass kein digitaler Auftritt so unglücklich macht wie – Instagram. Der Onlinedienst hinterlässt oftmals die Sorge „etwas zu verpassen“, ja, mit Instagram verbinden die Leute Angst, Mobbing und Depression. Der schöne Schein wirft eben ein schlechtes Licht auf das eigene Sein.
Aber wo finden wir die digitale Wahrheit? Auf Facebook sicher nicht, sind sich Forscher einig, alleine Fotos suggerieren dort grenzenloses Glück und Sätze wie „Mein Mann ist ...“enden meist mit: „... der Beste“, „... Größte“, „... Klügste“. Die digitale Wahrheit dagegen findet sich woanders: auf Google. Dort würden Frauen den Satz „Mein Mann ist ...“oft auch so ergänzen: „... ein Idiot“, „... schwul“, „... nervig“.
Fühlen Sie sich also nach einer Überdosis Instagram mal wieder so richtig mies, dann geben Sie doch bei Google ein: „Ich habe immer ...“Die Autovervollständigung wird ihre Laune aufhellen mit Ergänzungen wie: „... Durst“, „... Pech“und „... Recht.“(dg)