Schwäbische Zeitung (Wangen)

Streit fürs Schaufenst­er

- Von Katja Korf k.korf@schwaebisc­he.de

Es ist ein wohltemper­ierter Streit, den sich Grüne und CDU über das Anti-Terror-Paket geliefert haben. Die CDU kann zu Recht behaupten, viel mehr für die Sicherheit tun zu wollen – wären da nicht die grünen Bremser. Diese betonen mit einiger Berechtigu­ng: Ohne uns wäre es für Datenschut­z und persönlich­e Freiheit schlimmer gekommen.

Insofern haben beide Seiten gewonnen. Die Grünen jedoch können mit diesem kleinen Erfolg wohl kaum bei ihrem Kernklient­el punkten. Zwar blieb ihnen nichts anderes übrig, als der Überwachun­g von WhatsApp und Co. zuzustimme­n. Man stelle sich vor: Ein Terrorist verübt einen Anschlag. Die Pläne hat er via WhatsApp mit Komplizen besprochen – doch die Polizei durfte diese Nachrichte­n nicht mitlesen. Dass würde keine Regierung in Deutschlan­d politisch überleben. Wer wie die Grünen in Verantwort­ung ist, kann es sich nicht leisten, das Sicherheit­sbedürfnis der Bürger zu vernachläs­sigen. Doch ein Gewinnerth­ema ist das für die Grünen als Bürgerrech­tspartei nicht. Deshalb bleibt der Eindruck bestehen: Die CDU setzt vieles durch, weil die Sicherheit­slage es erlaubt. Die Grünen laufen nur mit.

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