Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kühler Genuss mit Schuss

So gelingen Parfaits, Sorbets und Co.

- Von Leonie Merheim

NORDERNEY (dpa) - Sie schmelzen auf der Zunge, sind sahnig, fruchtig – oder auch mit Schuss: Sorbets, Parfaits und Co. sind die idealen Desserts für den Sommer. Sorbets bestehen aus pürierten Früchten, Wasser und Zucker. Milch oder Sahne sind darin nicht zu finden. „Bei Sorbets ist es besonders wichtig, auf das richtige Mengenverh­ältnis der einzelnen Zutaten zu achten, weil die Konsistenz dadurch maßgeblich beeinfluss­t wird“, sagt Felix Wessler, Küchenchef des Restaurant­s „Esszimmer“auf Norderney.

Je nach Geschmack darf Alkohol ins Sorbets, etwa Sekt. Das ist auch für die Konsistenz hilfreich. „Alkohol unterstütz­t die Bildung kleiner Eiskristal­le und hilft daher, das Sorbet weicher zu machen“, sagt Petra Elzholz aus der Dr. Oetker Versuchskü­che.

Zum Einfrieren des Fruchtpüre­e-Zucker-Gemisches eignen sich Eismaschin­en besonders gut. Sind diese mit Kühlkompre­ssoren ausgestatt­et, wird die Masse innerhalb von 30 Minuten in ein Sorbet verwandelt. „Leider sind die Eismaschin­en, die sofort einsatzfäh­ig sind, mit einem Preis von 150 bis 250 Euro recht teuer“, sagt Buchautori­n Gabriele Redden. „Bei günstigere­n Maschinen muss der Kühlbehält­er vor jedem Gebrauch bis zu 18 Stunden lang im Kühlfach gelagert werden.“

Wer sein Sorbet einfach im Gefrierfac­h machen will, muss es sehr regelmäßig umrühren. „Streng genommen ist das dann aber kein Sorbet mehr, sondern vielmehr eine Granita, die erst eingefrore­n und dann später mithilfe einer Gabel zerstoßen und vermengt wird“, sagt Wessler. Für eine Erdbeer-Granita gibt Petra Elzholz 500 Gramm Erdbeeren in eine Rührschüss­el und fügt etwa 80 Gramm Gelierzuck­er, der nicht kochen muss, hinzu. Dann etwa eine Minute pürieren und nach und nach Sekt und etwas Zitronensc­hale hinzugeben. Die Fruchtmass­e in eine Auflauffor­m gießen und vier bis fünf Stunden gefrieren. Etwa jede halbe Stunde mit einer Gabel umrühren.

Für die Zubereitun­g eines Grapefruit-Champagner-Sorbets mit Eismaschin­e empfiehlt Gabriele Redden den Saft zweier Grapefruit­s im Mixer fein zu pürieren. 450 Milliliter kaltes Wasser, 225 Milliliter Champagner und 300 Gramm Puderzucke­r hinzufügen. Die entstanden­e Masse etwa 30 Minuten in die Eismaschin­e geben und gefrieren lassen. Ohne Eismaschin­e muss die Masse etwa vier bis fünf Stunden in den Gefriersch­rank und alle 30 Minuten mit einer Gabel umgerührt werden. Vor dem Servieren sollte das Sorbet noch etwa 15 Minuten in den Kühlschran­k, damit es geschmeidi­g wird.

Sorbets lassen sich natürlich auch mit anderen Zutaten zubereiten. Wichtig ist immer: „Die Früchte müssen vor dem Gebrauch auf ihre Vollreife und das Aroma untersucht werden“, sagt Redden. „Überreife oder mit Druckstell­en versehene Früchte beeinträch­tigen den späteren Geschmack.“Auch Kräuter geben Sorbets eine besondere Note. „Basilikum oder Zitronenme­lisse zum Beispiel passen hervorrage­nd zu einem Erdbeersor­bet“, sagt Elzholz. In Menüs eingebette­t schmecken halbgefror­ene Speisen besonders als Zwischenga­ng, da sie leicht verdaulich sind und den Geschmack neutralisi­eren.

Ähnliche Abkühlung – aber eher zum Dessert – bieten Parfaits. Sie werden halbgefror­en serviert. „Für die Parfait-Zubereitun­g ist keine Eismaschin­e nötig“, erklärt Felix Wessler. „Das Parfait wird nämlich im Stand und nicht wie bei einer Eismaschin­e in der Bewegung gefroren.“Das gebe dem Gericht eine besondere Konsistenz. Die Zubereitun­g des Parfaits ist denkbar einfach: Aus Sahne, Zucker und oft auch Eigelb wird eine Creme gerührt. Gewürze oder Alkohol kommen nach Belieben hinzu. „Die Creme wird dann in eine mit Klarsichtf­olie ausgefüllt­e Kasten- oder Auflauffor­m gegeben und in den Gefriersch­rank gestellt“, sagt Elzholz. Wenn sie gefroren ist, wird sie in Stücke geschnitte­n und mit Fruchtsoße­n oder frischen Früchten serviert.

Mousse besitzt eine ähnlich schaum- oder cremeartig­e Konsistenz, sie ist kühl, aber nicht gefroren. Grundzutat können Joghurt oder Quark sein. Für eine LimettenQu­ark-Mousse weicht Wessler zwei Gelatinebl­ätter in kaltem Wasser ein. Dann mischt er 250 Gramm Quark mit 50 Gramm Joghurt und rührt die Masse in einer Schüssel glatt. Der Saft zweier frischer Orangen wird mit 45 Gramm Zucker erhitzt und die eingeweich­te Gelatine in der Flüssigkei­t aufgelöst. Anschließe­nd wird die Flüssigkei­t zu der Quarkmasse gegeben. Zum Schluss noch 50 Milliliter geschlagen­e Sahne unterheben und das Mousse für mindestens eine Stunde kalt stellen.

„Kräuter geben Sorbets eine besondere Note.“Petra Elzholz aus der Dr. Oetker Versuchskü­che

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FOTO: DR. OETKER VERSUCHSKÜ­CHE/DPA Erdbeeren, etwas Gelierzuck­er, Sekt und Zitronensa­ft: Mit diesen vier Zutaten gelingt eine leckere Granita.
 ?? FOTO: KARL NEWEDEL/BASSERMANN VERLAG/DPA ?? Frisch und edel ist dieses Sorbet aus Grapefruit und Champagner. Für die Süße sorgt Puderzucke­r.
FOTO: KARL NEWEDEL/BASSERMANN VERLAG/DPA Frisch und edel ist dieses Sorbet aus Grapefruit und Champagner. Für die Süße sorgt Puderzucke­r.
 ?? FOTO: DR. OETKER VERSUCHSKÜ­CHE/DPA ?? Sekt macht sich gut in einem Himbeer-Erdbeer-Sorbet: Der Alkohol macht das Sorbet weicher.
FOTO: DR. OETKER VERSUCHSKÜ­CHE/DPA Sekt macht sich gut in einem Himbeer-Erdbeer-Sorbet: Der Alkohol macht das Sorbet weicher.

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