Abriss des Alten Feuerwehrhauses dürfte jetzt vom Tisch sein
Rat begrüßt Umbaupläne der Verwaltung – OB gegen „Investorenmodell“
WANGEN - Der vor Jahren vom Gemeinderat beschlossene Abriss des Alten Feuerwehrhauses dürfte vom Tisch sein: Das Gremium verabschiedete am Montagabend einstimmig den Verwaltungsvorschlag, stattdessen einen Umbau zu planen und entsprechende Kosten zu berechnen. Danach soll die endgültige Entscheidung fallen.
Bei der SPD rannte die Verwaltung mit ihrem Ansinnen „offene Türen ein“, wie es Gerhard Lang formulierte. Auch Doris Zodel (GOL) zeigte sich „froh, dass das Gebäude erhalten bleibt“.
Schon im Zuge der Abrissdiskussion habe die SPD auf die Vorteile des Erhalts verwiesen, erklärte Lang: die nutzbaren Hallen und der Turm als möglicher Aussichtspunkt. Zudem hält Lang das Gebäude für einen „idealen Eingang“zur Landesgartenschau. „Hier wäre die Möglichkeit, ein Signal zu setzen“, so Lang.
Auch aus CDU-Sicht spricht jetzt Vieles gegen den Abriss, wie Fraktionschef Paul Müller sagte. Der von der Stadt avisierte Umbau passe zu weiteren Planungen. Allerdings führte er die Finanzen ins Feld. Angesichts zahlreicher städtischer Immobilien plädierte Müller für die Prüfung von (Folge-) Kosten.
Er und FW-Fraktionsvorsitzende Ursula Loss brachten zudem ein „Investorenmodell“ins Gespräch. Sprich: Die Stadt könnte das Gebäude verkaufen, nach ihren Vorstellungen herrichten lassen und dann mieten.
OB begründet neue Haltung
Davon riet OB Michael Lang ab. Derlei „Sale-and-lease-back“-Verfahren seien bei Kommunen einst Mode gewesen. Viele kamen davon aber wieder ab, weil das Zurückmieten am Ende nicht wirtschaftlich ist, so Lang.
Der OB begründete auch sein Abrücken vom Abriss: „Ich habe für mich selbst festgestellt, dass man immer in der Lage sein muss, seine Meinung zu revidieren.“Manchmal brauche es dazu Zeit.
Wie berichtet, hatten den Anstoß offenbar Denkmalschutzexperten bei einem Stadtrundgang gegeben. Sie hielten vor allem den Schlauchturm für städtebaulich prägend. Nach aktuellem Stand will die Stadt in dem Gebäude zunächst die künftigen Mitarbeiter der Landesgartenschau GmbH unterbringen. Später könnte es von Tiefbau- und Rechungsprüfungsamt sowie allen Sparten der städtischen Eigenbetriebe genutzt werden. Für die Kosten wäre nach Darstellung der Verwaltung der Vorsteuerabzug möglich, sollten erst die GmbH und später die Stadtwerke das Haus unterhalten.
Nahezu einhellig kamen aus den Fraktionen Hinweise an die Verwaltung, bei den jetzt anlaufenden Planungen für das Alte Feuerwehrhaus die Standortsuche für die neue Sporthalle in der näheren Umgebung im Auge zu behalten. Petra Krebs (GOL) regte überdies an, auch an Arbeitsplätze für Behinderte zu denken. Für diese gebe es Bedarf in Wangen. Denkbar seien sie aber auch an der Erba oder anderswo.