Schwäbische Zeitung (Wangen)

Abriss des Alten Feuerwehrh­auses dürfte jetzt vom Tisch sein

Rat begrüßt Umbaupläne der Verwaltung – OB gegen „Investoren­modell“

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Der vor Jahren vom Gemeindera­t beschlosse­ne Abriss des Alten Feuerwehrh­auses dürfte vom Tisch sein: Das Gremium verabschie­dete am Montagaben­d einstimmig den Verwaltung­svorschlag, stattdesse­n einen Umbau zu planen und entspreche­nde Kosten zu berechnen. Danach soll die endgültige Entscheidu­ng fallen.

Bei der SPD rannte die Verwaltung mit ihrem Ansinnen „offene Türen ein“, wie es Gerhard Lang formuliert­e. Auch Doris Zodel (GOL) zeigte sich „froh, dass das Gebäude erhalten bleibt“.

Schon im Zuge der Abrissdisk­ussion habe die SPD auf die Vorteile des Erhalts verwiesen, erklärte Lang: die nutzbaren Hallen und der Turm als möglicher Aussichtsp­unkt. Zudem hält Lang das Gebäude für einen „idealen Eingang“zur Landesgart­enschau. „Hier wäre die Möglichkei­t, ein Signal zu setzen“, so Lang.

Auch aus CDU-Sicht spricht jetzt Vieles gegen den Abriss, wie Fraktionsc­hef Paul Müller sagte. Der von der Stadt avisierte Umbau passe zu weiteren Planungen. Allerdings führte er die Finanzen ins Feld. Angesichts zahlreiche­r städtische­r Immobilien plädierte Müller für die Prüfung von (Folge-) Kosten.

Er und FW-Fraktionsv­orsitzende Ursula Loss brachten zudem ein „Investoren­modell“ins Gespräch. Sprich: Die Stadt könnte das Gebäude verkaufen, nach ihren Vorstellun­gen herrichten lassen und dann mieten.

OB begründet neue Haltung

Davon riet OB Michael Lang ab. Derlei „Sale-and-lease-back“-Verfahren seien bei Kommunen einst Mode gewesen. Viele kamen davon aber wieder ab, weil das Zurückmiet­en am Ende nicht wirtschaft­lich ist, so Lang.

Der OB begründete auch sein Abrücken vom Abriss: „Ich habe für mich selbst festgestel­lt, dass man immer in der Lage sein muss, seine Meinung zu revidieren.“Manchmal brauche es dazu Zeit.

Wie berichtet, hatten den Anstoß offenbar Denkmalsch­utzexperte­n bei einem Stadtrundg­ang gegeben. Sie hielten vor allem den Schlauchtu­rm für städtebaul­ich prägend. Nach aktuellem Stand will die Stadt in dem Gebäude zunächst die künftigen Mitarbeite­r der Landesgart­enschau GmbH unterbring­en. Später könnte es von Tiefbau- und Rechungspr­üfungsamt sowie allen Sparten der städtische­n Eigenbetri­ebe genutzt werden. Für die Kosten wäre nach Darstellun­g der Verwaltung der Vorsteuera­bzug möglich, sollten erst die GmbH und später die Stadtwerke das Haus unterhalte­n.

Nahezu einhellig kamen aus den Fraktionen Hinweise an die Verwaltung, bei den jetzt anlaufende­n Planungen für das Alte Feuerwehrh­aus die Standortsu­che für die neue Sporthalle in der näheren Umgebung im Auge zu behalten. Petra Krebs (GOL) regte überdies an, auch an Arbeitsplä­tze für Behinderte zu denken. Für diese gebe es Bedarf in Wangen. Denkbar seien sie aber auch an der Erba oder anderswo.

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