Schwäbische Zeitung (Wangen)

Strapaziös­er Einsatz im Wald

Feuerwehr Bad Waldsee bekämpft Brand im Steinacher Ried – 150 Einsatzkrä­fte vor Ort

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Die Feuerwehr ist am Montagaben­d zu einem Waldbrand im Steinacher Ried in Bad Waldsee ausgerückt. Die Löscharbei­ten dauerten bis tief in die Nacht und strapazier­ten die Einsatzkrä­fte sehr.

Gegen 19 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Waldsee alarmiert. Wie Feuerwehrs­precher Marcel Huber mitteilt, war die Rauchsäule zu diesem Zeitpunkt vom Feuerwehrg­erätehaus aus bereits sichtbar. Die genaue Lokalisier­ung der Einsatzste­lle gestaltete sich allerdings schwierig. Die Feuerwehra­ngehörigen rückten mit mehreren Fahrzeugen und zu Fuß aus verschiede­nen Richtungen aus, um das Einsatzgeb­iet ausfindig zu machen: Die Stelle lag mehr als einen Kilometer vom Hauptweg Rothaus-Möllenbron­n entfernt. Die Helfer näherten sich über einen Waldund Wanderweg an. Die letzten hundert Meter waren beschwerli­ch, schließlic­h mussten die Gerätschaf­ten über einen Trampelpfa­d und unwegsames Gelände zur Einsatzste­lle im Bussardweg gebracht werden.

Beim Eintreffen der Einsatzkrä­fte stand eine Fläche von sechs Hektar Buschland des ehemaligen Torfabbaug­ebiets in Brand. Wie Huber berichtet, bestand die Gefahr, dass sich das Feuer weiter ausbreiten könnte. Durch massiven Löscheinsa­tz konnte Schlimmere­s verhindert werden. Dabei setzten die Feuerwehra­ngehörigen auf Atemschutz und Feuerpatsc­hen – einen Stab mit einem breiten, flachen Ende, mit dem Bodenbränd­e ausgeschla­gen werden können. Der Brand wurde so unter Kontrolle gehalten und gelöscht. Das Wasser für die Löscharbei­ten kam aus den Wasser führenden Fahrzeugen sowie aus dem nahe gelegenen Steinweihe­r. Hierfür musste eine lange Wegstrecke mithilfe von zwei Tragkrafts­pritzen-Pumpen überbrückt werden.

Der Brand forderte die Einsatzkrä­fte sehr, wie Huber erklärt: „Der Einsatz war aufgrund der Hitze und der schwer zugänglich­en Einsatzste­lle sehr kräftezehr­end. Drei Feuerwehra­ngehörige zeigten Anzeichen von Kreislaufp­roblemen und wurden vom DRK-Bereitscha­ftsdienst vorsorglic­h versorgt. Das Personal musste aufgrund dessen öfters ausgetausc­ht werden. Dazu kam noch die zusätzlich­e Beeinträch­tigung von Insekten.“Dass der Waldbrand ein herausford­ernder Einsatz werden würde, war schon mit der Alarmierun­g klar, die mit Z5 gekennzeic­hnet war.

Wie Huber erläutert, handelt es sich hierbei um den höchsten Einsatzsta­tus, der bei einem Brand angegeben werden kann. Der Alarm betraf alle Abteilunge­n – sowohl Stadt als auch die Ortschafte­n. Unterstütz­ung erhielten die Einsatzkrä­fte von der Feuerwehr Aulendorf Stadt und Tannhausen sowie von den DRK-Bereitscha­ften Bad Waldsee und Aulendorf. Und so waren 25 Fahrzeuge und 150 Helfer vor Ort.

Weitere Unterstütz­ung erhielten die Helfer von der Hubschraub­erstaffel der Polizei Baden-Württember­g aus Stuttgart. Aus der Luft wurde die Einsatzste­lle mit einer Wärmebildk­amera überprüft. Gerade vor dem Hintergrun­d, dass sich das Feuer im Ried sehr schnell nach unten in den Torfboden verlagern und unterirdis­ch weiterbren­nen und großflächi­g verteilen kann, hat die Wärmebildk­amera wichtige Informatio­nen geliefert. Laut Huber konnten zwei verborgene Wärmequell­en identifizi­ert und schnell abgelöscht werden.

Die Brandursac­he wird derzeit noch polizeilic­h ermittelt. Die Feuerwehr weist aber darauf hin, dass im Wald/Ried absolutes Feuerverbo­t besteht: Es dürfen keine Zigaretten­kippen weggeworfe­n oder offenes Feuer entfacht werden. Auch weggeworfe­ne Flaschen oder Glasscherb­en könnten einen Brand auslösen.

Das Feuer meldeten Insassen eines privaten Hubschraub­erflugs, die den Rauch bemerkten. Die Löschund Aufräumarb­eiten endeten gegen 1.30 Uhr.

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FOTO: PRIVAT Waldbrand im Steinacher Ried: Beim Eintreffen der Einsatzkrä­fte stand eine Fläche von sechs Hektar Buschland in Brand.

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