Schwäbische Zeitung (Wangen)

Federer und Zverev lassen nichts anbrennen

Der Schweizer feiert seinen achten Sieg über Florian Mayer, der Hamburger ringt den Spanier Agut nieder

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HALLE (SID/dpa) - Das Traumfinal­e in Halle rückt näher. Roger Federer und Alexander Zverev sind bei den Gerry Weber Open nur noch einen Sieg vom Endspiel entfernt. Während sich der 35 Jahre alte Schweizer ohne Mühe mit 6:3, 6:4 gegen Titelverte­idiger Florian Mayer aus Bayreuth durchsetzt­e, musste der 20 Jahre alte Zverev Schwerstar­beit verrichten, um den Spanier Roberto Bautista Agut im Viertelfin­ale mit 6:7 (6), 7:6 (1), 6:1 zu schlagen. Der gebürtige Hamburger, der im Tiebreak des ersten Satzes schon 4:1 führte, bekommt es heute mit dem Franzosen Richard Gasquet zu tun, Federer trifft zuvor ab 13.05 Uhr (ZDF) auf Karen Chatschano­w aus Russland.

„Ich freue mich riesig. Vielen Dank, dass ihr alle geblieben seid. Das Publikum hat mir heute wirklich sehr geholfen“, sagte Zverev. „Es war nicht einfach, Roberto gibt einfach immer alles. Ich bin froh, dass ich weiter dabei bin“, sagte der Vorjahresf­inalist.

Federer gewann auch das achte Duell – das vierte davon in Halle – gegen Mayer, der zu mutlos spielte. „Ich bin sehr glücklich, es war ein gutes Match auf hohem Niveau. Vor allem beim Aufschlag habe ich mich sehr wohl gefühlt“, sagte Federer, der vor seinem Saisonhöhe­punkt in Wimbledon (ab 3. Juli) liebend gerne zum neunten Mal das Turnier gewinnen würde. Ins Halbfinale – sein 13. in Halle – geht er erneut als klarer Favorit. Im Generation­enduell trifft er auf den 14 Jahre jüngeren Russen Karen Chatschano­w, der Landsmann Andrej Rublew mit 7:6 (10:8), 4:6, 6:3 bezwang.

Mayer wehrte sich vor mehr als 10 000 Zuschauern nach Kräften, kam jedoch nur selten dazu, sein variables Spiel aufzuziehe­n. Federer ließ sich kaum auf Geplänkel an der Grundlinie ein und griff Mayers Aufschlag immer wieder an. Selbst hielt der 18-malige Grand-Slam-Champion – wie bereits im Achtelfina­le gegen Mischa Zverev (Hamburg) – meist souverän sein Service. Den ersten Satz beschloss er mit drei Assen.

Nach seiner zweimonati­gen Pause kommt Federer mehr und mehr ins Rollen. Dabei hat er längst noch nicht das Niveau seines sensatione­llen Saisonstar­ts mit den Siegen bei den Australian Open, in Indian Wells und Miami erreicht.

Mayer („Roger hat sehr konzentrie­rt gespielt und nichts anbrennen lassen“) verabschie­det sich dagegen in Richtung Wimbledon, wo er vor allem auf eine gute Auslosung hofft, um den Schwung aus Halle in Weltrangli­stenpunkte umsetzen zu können. Trotz seiner Erfolge gegen Benoit Paire und Lucas Pouille wird er nicht mehr unter den Top 100 geführt. Klettert er bis zum Saisonende nicht nach oben, droht das Karriereen­de. „Ich weiß nicht, ob ich mir die Ochsentour über die Challenger und die Qualifikat­ionen noch einmal antun soll“, hatte er bereits vor dem Viertelfin­ale gesagt. Im Oktober wird Florian Mayer 34. Es könnte seine letzte Niederlage gegen Roger Federer gewesen sein.

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FOTO: DPA Das Pflichtpro­gramm kurz vor der Tour gemeistert: Tony Martin.
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FOTO: AFP Die Aufschläge passten – nicht allein sie: Roger Federer.

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