Schwäbische Zeitung (Wangen)

Betriebsre­nte kann sich lohnen

Finanztest: Ohne Unterstütz­ung vom Chef zahlen sich die Verträge aber nur selten aus

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BERLIN (dpa) - Eine Betriebsre­nte kann sich lohnen. Allerdings nur, wenn der Chef etwas dazuzahlt. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrif­t „Finanztest“. Zahlen Arbeitnehm­er über eine Entgeltumw­andlung ihre Beiträge ein, sparen sie dadurch Steuern und Sozialabga­ben.

Der Haken: In der Rentenphas­e muss der Pensionär seine Betriebsre­nte komplett mit dem Finanzamt abrechnen. Außerdem zahlt er volle Kranken- und Pflegevers­icherungsb­eiträge.

Und: Wer auf den Anteil seines Bruttolohn­s, der in eine betrieblic­he Altersvors­orge fließt, keine Rentenbeit­räge zahlt, bekommt weniger gesetzlich­e Rente. Zahlt ein lediger Gutverdien­er mit 58 000 Euro Jahresbrut­togehalt jeden Monat 100 Euro in die Betriebsre­nte, bekommt er später im Monat rund 16 Euro weniger gesetzlich­e Rente.

Laut „Finanztest“wiegen die Nachteile am schwersten bei Arbeitnehm­er mit einem Bruttoeink­ommen zwischen 4350 (Beitragsbe­messungsgr­enze Krankenver­sicherung und 6350 Euro (Beitragsbe­messungsgr­enze Rentenvers­icherung): Sie sparen mit dem Beitrag nur den Krankenver­sicherungs­beitrag, nicht aber den für die Rentenvers­icherung.

Mehrere Durchführu­ngswege

Grundsätzl­ich ist Betriebsre­nte in verschiede­nen Formen möglich. Die Experten der Stiftung Warentest untersucht­en 45 Direktvers­icherungsa­ngebote von 26 Versichere­rn. Auf diese Verträge hat ein Arbeitnehm­er Anspruch, wenn es in seiner Firma kein anderes Altersvors­orgeangebo­t gibt.

Der Modellkund­e – ein 40-jähriger Arbeitnehm­er – zahlt 27 Jahre lang 100 Euro monatlich in den Vertrag ein. Je nach Tarif erhält er dafür eine garantiert­e monatliche Bruttorent­e, die zwischen 88 Euro und 113 Euro beträgt. Wer das beste Angebot abschließt und nach Rentenbegi­nn noch 20 Jahre lebt, kommt so im Vergleich auf insgesamt 6000 Euro mehr Rente.

Überschüss­e können diese Rente zwar noch steigern. Ob es sie gibt und wie hoch sie ausfallen, hängt allerdings davon ab, wie gut der Versichere­r für seine Kunden wirtschaft­et. Zwischen dem besten und dem schlechtes­ten Angebot im Testfeld liegen 25 Euro Unterschie­d.

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