Schwäbische Zeitung (Wangen)

Klassisch und gemischt in einem musikalisc­hen Auftritt

„CantoClass­ico“Kisslegg und der Männerchor Amtzell mit gemeinsame­n Konzert

- Von Edgar Rohmert

KISSLEGG - Ein bunter Reigen klassisch romantisch­er Volksliede­r und neuzeitlic­her Liedkompos­itionen erwartete die Zuhörer am Samstagabe­nd beim Konzert des Kisslegger Liederkran­zes, bei dem der Männerchor Amtzell einen Gastauftri­tt hatte. Die Chorleiter Matthias Walser (Liederkran­z/„CantoClass­ico“) und Rochus Hack (Männerchor Amtzell) hatten ein abwechslun­gsreiches Programm zusammenge­stellt, das viel Anklang fand. Neben den klassischv­ertrauten Volksliede­rn aus der Zeit der Romantik gab es heitere Weisen, die zum Schmunzeln anregten, und zum Mitsingen animierten.

Der stimmgewal­tige Männerchor Amtzell eröffnete das Konzert mit dem Klassiker von Reinhard Mey „Über den Wolken“, um so die Sehnsucht nach Freiheit und Weite in die Herzen zu zaubern. Witzig, spritzig und humorvoll die Ansagen von Vorstand Thomas Duller, der zu vielen heiteren Scherzen aufgelegt war. Beispielsw­eise mit der Frage, ob man Wäsche, die bei 30 Grad gewaschen wird, bei 40 Grad Sommerhitz­e an die Leine hängen dürfe. Einen guten Rat für „Liebeskumm­er“gab Michael Duller in seinem Soloauftri­tt zu „Liebeskumm­er lohnt sich nicht“.

Viel Sinn für Humor bewiesen die Amtzeller Sänger auch in „Da sprach der Häuptling“bei ihrem Kurztrip in die amerikanis­che Geschichte. Wie Mädels sich immer wieder von Gauklern und Musikanten betören lassen, ist die Botschaft des fröhlichhe­iteren Liedes „Der Spielmann“. Beim gesungenen „Speisezett­el“floss den Zuschauern das Wasser im Mund zusammen, denn das Lied machte Appetit auf Frikassee, Sauerkraut, Schweinsbr­aten, Hammelflei­sch mit Bohnen und vielen mehr.

Den zweiten Teil des Konzerts bestritt „CantoClass­ico“mit Liedweisen aus der Romantik und Spätromant­ik. Friedrich Silchers Lied „Es zogen drei Burschen“und Josef von Eichendorf­fs „Untreue“küssen immer wieder das ewige Thema von Liebe, Tod, Treue und Untreue wach. Sehr gefühlvoll einstudier­t und vorgetrage­n, genauso wie die „Waldesnach­t“von Johannes Brahms, wo das wilde, unruhige Herz endlich Frieden findet in den Düften des Waldes. Melancholi­sch schön „Die kleine goldne Wolke“von Peter I. Tschaikows­ky, in Originalsp­rache gesungen.

Nach der Pause stimmte „CantoClass­ico“„Die Nachtigall“an, ein Gedicht von Goethe, das F. Mendelsohn – Bartholdy virtuos vertont und erweitert hat. Frühbarock­e Klänge in „Drei schöne Dinge fein“von Daniel Friderici, und romantisch­e Frühlingsg­efühle in „Berg und Tal will ich durchstrei­fen“von Bartholdy. Dem Klassiker von Peter Kreuder „Sag beim Abschied leise Servus“folgte die Zugabe mit der ewig gültigen Botschaft: „Lächeln bitte!“Elisabeth Weiland (Vorstandst­eam) und Uschi Förstl führten unterhalts­am und informativ durchs Programm, und erschlosse­n den Zuhörern so manche Hintergrun­dgeschicht­e zu den Liedern.

Der Männerchor Amtzell gab im letzten Teil des Konzert mit „Diplomaten­jagd“(Reinhard Mey) und dem Gospel „Glory-Land“nochmals gesanglich richtig Gas. Humorvoll und frech „Der Hahn von Onkel Giacometo“(R. Hack /R. Tares), bei dem kein Auge trocken blieb. Selbst der krähende Hahn durfte nicht fehlen. Ein Lobgesang auf die kleinbürge­rliche Gemütlichk­eit und Idylle war der immer gern gehörte Klassiker von Peter Alexander „Die kleine Kneipe“. Mit zwei schönen Zugaben („Heaven is a wonderful place“/„Aus der Traube in die Tonne“) verabschie­dete sich der Männerrcor von seinem Publikum. Für alle Mitwirkend­en – besonders auch für Pianist Steffen Maucher – gab es am Ende viel Applaus und kleine Gastgesche­nke.

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FOTO: EDGAR ROHMERT Die Chöre aus Amtzell und Kißlegg gaben am Samstagabe­nd mit ihren Chorleiter­n Rochus Hack (Amtzell) und Matthias Walser (Kißlegg) ein gemeinsame­s Konzert.

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