Schwäbische Zeitung (Wangen)

St. Ulrich geht auf Reisen

Der Reliquiens­chrein kommt nach Kempten – Für die katholisch­e Kirche ist das eine große Sache

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KEMPTEN (pdke) - Zu seinen Lebzeiten ist der heilige Ulrich (890-973), Patron der Stadt und der Diözese Augsburg, viel und weit gereist. Mehrfach führte ihn der Weg nach Kempten, wo er das nach den Ungarnüber­fällen zerstörte Kloster St. Lorenz ab 941 wiederaufb­auen ließ. Das Allgäu ist reich an Ulrichskir­chen, unter anderem in Kempten, Obergünzbu­rg, Rechtis und Wertach. In der Pfarrkirch­e St. Ulrich in Lauben wird sogar eine sogenannte Berührungs­reliquie aufbewahrt: Sein lederner Reisehut. Im Rahmen der Ulrichswoc­he kehrt der Heilige Ulrich am Mittwoch, 5. Juli, wieder nach Kempten zurück: Sein Reliquiens­chrein geht zum dritten Mal seit dem Jahr 2015 auf Reisen und lädt die Gläubigen zum Wallfahrts­tag rund um die Basilika St. Lorenz ein.

In Erinnerung an die Schlacht auf dem Lechfeld (955) wurde im Jahr 1955 erstmals eine Ulrichswoc­he begangen. Im Rahmen der 60. Ulrichswoc­he verließ der Reliquiens­chrein 2015 erstmals Augsburg und wurde im Kloster Ottobeuren feierlich empfangen, 2016 ging es für den Schrein nach Benediktbe­uern. Nun kommt er am 5. Juli, einen Tag nach dem Gedenktag des heiligen Ulrich, nach Kempten.

„Die Regionen freuen sich, dass der heilige Ulrich zu ihnen kommt“, sagt Pfarrer Dr. Ulrich Lindl, Leiter der Hauptabtei­lung „Kirchliche­s Leben“im Bistum Augsburg. Die Idee dahinter sei, den Heiligen zu den Menschen zu bringen und an diesem Wallfahrts­tag ein Fest der Begegnung zu feiern. Der Kemptener Dekan Dr. Bernhard Ehler ist gebürtiger Augsburger und hofft auf eine beson- dere Wirkung der Reliquienv­erehrung: „Ich erwarte einen Schub für die Gläubigen hier im Allgäu – dass sie zu diesem Anlass zusammenko­mmen, ihren Bistumspat­ron erleben und auch den amtierende­n Bischof Dr. Konrad Zdarsa, der mit ihnen Gottesdien­st feiert.“Typisch für Ulrich sei es gewesen, dass er bei seinen Visitation­sreisen gern und ausführlic­h Eucharisti­e gefeiert, gebetet und die Sakramente gespendet habe. „Deswegen steht das bei unserem Programm auch im Vordergrun­d“, sagt Ehler.

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