Hochstufung für Kißlegg und Argenbühl
Regionalverband plant, die Kommunen als Unter- und Kleinzentrum einzustufen
KISSLEGG/ARGENBÜHL (mek) - Die Gemeinden Argenbühl und Kißlegg können sich voraussichtlich über eine Hochstufung im Regionalplan freuen. Am kommenden Montag tagt der Planungsausschuss des Regionalverband Bodensee-Oberschwaben in Isny, dort geht es auch um das Thema „Regionale Siedlungsstruktur“. Wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht, soll in der fortgeschriebenen Version des Regionalplans Kißlegg vom Kleinzentrum zum Unterzentrum und Argenbühl vom bisher nicht-zentralen Ort zum Kleinzentrum hochgestuft werden.
„Wir haben das beantragt“, sagt Argenbühls Bürgermeister Roland Sauter. Werde die Hochstufung nun beschlossen, sei das für die Entwicklung der Gemeinde nicht schlecht. Allerdings gibt sich Sauter noch vorsichtig: „Es ist noch ein weiter Weg, bis es fixiert ist.“Vertreter des Regionalverbands haben sich vor der Sitzung vor Ort ein Bild von der Gemeinde gemacht und bestimmte Einzelkriterien betrachtet, etwa den Einzelhandel, die Raumstruktur und die Stärke des Siedlungs- und Versorgungskerns. Wie der Regionalverband feststellte, ist Eisenharz der größte Ortsteil von Argenbühl mit den wesentlichen „zentralörtlichen Einrichtungen“. Im Ortsteil Eglofs befinde sich ein weiterer Ausstattungsschwerpunkt in den Bereichen Bildung, Gewerbe und Tourismus.
In den vergangenen Jahren habe sich das Ortszentrum Eglofs-Eisenharz ständig weiterentwickelt – mit dem Erhalt von Bankfilialien, Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen. In Eglofs habe es ergänzend ein Bündelungsprozess im Bildungsbereich gegeben, der auch für die bayerische Nachbarschaft wichtig sei. Nach Ansicht der Verbandsverwaltung erfüllt Argenbühl damit die Voraussetzungen für die „Aufstufung zum Kleinzentrum“. Argenbühl verfüge über alle für ein Kleinzentrum typischen, zentralörtlichen Einrichtungen – außer einer Apotheke. „Wir starten immer wieder den Versuch, hier eine Apotheke anzusiedeln“, sagt auch Bürgermeister Sauter. Schon sein Vorgänger Josef Köberle hätte das versucht. Im Moment gibt es beim Rathaus Eisenharz einen Rezepte-Sammelbriefkasten. Davon ausgehend werden die Medikamente später ausgeliefert. „Aber schöner wäre es, wenn wir eine Apotheke hätten“, sagt Sauter.
In Kißlegg hatte es Bürgermeister Dieter Krattenmacher nicht auf die Hochstufung angelegt, sagt er. Dennoch freut er sich darüber. Schließlich biete die Hochstufung zum Unterzentrum der Gemeinde mehr Entwicklungsmöglichkeiten. Vor allem, was den Einzelhandel angeht. In einem Unterzentrum dürfen sich nämlich auch Märkte oder Händler ansiedeln, deren Fläche größer als 800 Quadratmeter ist. Dies hält Krattenmacher vor allem in Bezug auf den geplanten Lebensmittelmarkt Feneberg in der Becherhalde und einer Neuansiedlung eines Lebensmittelmarktes in der Schlossstraße für wichtig.