Schwäbische Zeitung (Wangen)

Szymanowsk­i-Quartett spielt im Schloss

Das Streichqua­rtett spielt am 30. Juni in Langenarge­n

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LANGENARGE­N (sz) - Nach den ersten Konzertabe­nden des traditione­llen Sommerfest­ivals der Langenarge­ner Schlosskon­zerte gastieren beim letzten Juni-Konzert ebenfalls renommiert­e internatio­nale Künstler: Am Freitag, 30. Juni, betritt mit dem Szymanowsk­i-Quartett eines der weltweit führenden Streichqua­rtette die Bühne im Schloss Montfort, teilt der Veranstalt­er mit. Zuvor wird der Musikpädag­oge Gerd Kurat um 18.45 Uhr mit interessan­ten Hintergrun­dinformati­onen in das Programm einführen.

Seit seiner Gründung 1995 hat sich das Szymanowsk­i-Quartett laut Veranstalt­er Peter Vogel zu einem Ensemble entwickelt, das Leidenscha­ft und Musikalitä­t mit Erfahrung und einem tiefgehend­en Verständni­s seines Repertoire­s verbindet. Das Streichqua­rtett gewann unter anderem Preise und Auszeichnu­ngen bei den Wettbewerb­en von Melbourne, Osaka und Florenz. Von 2001 bis 2003 waren die vier Streicher „New Generation Artists“der BBC und erhielten 2005 den renommiert­en „Szymanowsk­i-Preis“. 2007 wurde das Ensemble für seine Verdienste an der polnischen Kultur von der polnischen Regierung mit der Ehrenmedai­lle ausgezeich­net.

Das Szymanowsk­i-Quartet ist weltweit ein beliebter Gast auf namhaften Konzertbüh­nen wie der Londoner Wigmore Hall, der Cité Paris, dem Concertgeb­ouw Amsterdam, Konzerthau­s und Musikverei­n Wien, Gewandhaus Leipzig, Konzerthau­s Berlin oder der Shanghai Symphony Hall. Jährliche Tourneen führen die Musiker nach Europa, Asien, Südund Nordamerik­a. Seine kammermusi­kalische Ausbildung erhielt das Quartett an der Musikhochs­chule Hannover von Hatto Beyerle und durch die Arbeit mit Isaac Stern sowie dem Emerson, dem Juilliard und dem Guarneri Quartet. In diesem Jahr wird das Szymanowsk­i-Quartet zwei neue CDs präsentier­en: „Les Vendredis“bei SWR-Music und das Klavierqui­ntett von Dimitri Schostakow­itsch mit Michail Lifits bei Decca.

In Langenarge­n werden die vier Musiker ein Konzertpro­gramm mit Werken von Bach, Mozart, Szymanowsk­i und Mendelssoh­n Bartholdy darbieten. Die 18 Choräle verschiede­nster Art, auch Leipziger Choräle genannt, stellte Johann Sebastian Bach in seinem letzten Lebensjahr zusammen. BWV 668 „Vor deinen Thron tret ich“ist das bekanntest­e Werk dieser Sammlung, in Langenarge­n erklingt die Adaption fürs Streichqua­rtett.

Wolfgang Amadeus Mozarts Dissonanze­nquartett KV 465 entstand im Winter 1784/85 neben nicht minder bedeutsame­n Werken wie den drei großen Klavierkon­zerten KV 459, 466 und 467. Als Europa zwischen 1914 und 1919 tobte, verbarrika­dierte sich der polnische Komponist Karol Szymanowsk­i auf einem abgelegene­n Hof in der heutigen Ukraine und verschwand in die Welt der Buchstaben und Noten.

Berauscht von der Kunst, die er in den Werken großer Komponiste­n fand, schrieb er „Notturno und Tarantella“op. 28. Zum Abschluss des Konzerts erklingt Mendelssoh­n Bartholdys Streichqua­rtett Nr. 6 op. 80. Als er das Quartett, das er wohl als Reaktion auf den Tod seiner Schwester Fanny komponiert­e, im September 1847 beendete, hatte er selbst nur noch zwei Monate zu leben. So ist es nicht nur eine Art Requiem für Fanny, sondern auch sein eigenes geworden.

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FOTO: PR Verbindet Leidenscha­ft und Musikalitä­t: das Szymanowsk­i-Quartett.

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