Schwäbische Zeitung (Wangen)

Cavazzenve­rein knackt die ersten 100 000 Euro

In vier Jahren will der Lindauer Verein eine halbe Million zusammen haben

- Von Julia Baumann

LINDAU - Die erste Hürde ist geschafft: Der Fördervere­in Cavazzen hat 100 000 Euro für die Sanierung des Stadtmuseu­ms gesammelt. Für Winfried Hamann, Vorsitzend­er des Vereins, ein gutes Ergebnis nach gut einem Jahr. Doch er hat noch viel mehr vor.

„Mit den 100 000 Euro sind wir zufrieden“, sagt Hamann. Der Cavazzenve­rein zählt mittlerwei­le 230 Mitglieder. Mehr als 200 Einzelpers­onen, Organisati­onen und Firmen haben schon gespendet – und einige von ihnen waren sehr kreativ beim Spendensam­meln. Die Käseecke zum Beispiel hat Anfang Juni mit der Veranstalt­ung „Käse trifft Wein“knapp 1500 Euro für die Cavazzensa­nierung gesammelt, kurz vorher gab es 500 Euro aus dem Eintritt fürs „Grill & Chill“und 1000 Euro vom Lions-Club. Andere haben die Unkosten von Konzerten übernommen, die zugunsten des Cavazzenve­reins stattfande­n, über die Cavazzenuh­r hat der Verein erst vor kurzem 1000 Euro erhalten.

„Es gibt auch immer mehr Leute, die bei ihren Geburtstag­sfeiern angeben, dass sie keine Geschenke möchten, sondern Spenden für den Cavazzen“, erzählt Hamann. Oberbürger­meister Gerhard Ecker zum Beispiel verzichte bei der Feier zu seinem 60. Geburtstag auf Geschenke und bat seine Gäste dafür um eine Spende für den Cavazzenum­bau. „Er hängt sich privat unglaublic­h rein, der Cavazzen ist ihm eine Herzenssac­he“, erzählt Hamann.

Große Firmen halten sich beim Spenden zurück

Der Vereinsvor­sitzende legt aber auch selbst Hand an: Zum Beispiel schreibt er Bettelbrie­fe, wie er sie nennt, die er unter anderem an Stiftungen verschickt. Aus dieser Ecke sei die Resonanz allerdings mau gewesen. Ebenso, wie vonseiten der Lindauer Firmen. „Große Firmen reagieren teilweise überhaupt nicht“, so Hamann. Dabei sieht der Vereinsvor­sitzende auch sie in der Pflicht: „Durch die Cavazzensa­nierung wird Lindau ja auch attraktiv für deren Mitarbeite­r“.

In den kommenden vier Jahren möchte der Fördervere­in weitere 400 000 Euro sammeln – die Mitglieder peilen eine halbe Million an. „Es wird wieder Aktionen geben, ähnlich wie ,Käse trifft Wein’“, erzählt Hamann. Konkret geplant sei schon ein Vortrag des stellvertr­etenden Vereinsvor­sitzenden Werner Berschneid­er zugunsten des Cavazzens im Januar in der Inselhalle.

Die Argumente, für den Cavazzen zu spenden, sind laut Hamann gut: „Es ist das einzige Projekt, gegen das sich keine Bürgerinit­iative gebildet hat.“Außerdem hätten Ludwig und Lydia Kick den Cavazzen als Lindauer Bürger für die Stadt gestiftet. „Es ist wichtig, dass die Leute den Cavazzen als ihr Museum verstehen“, sagt Hamann. Im Museum solle schließlic­h die Geschichte Lindaus und seiner Bürgerscha­ft gezeigt werden. Und nicht die der Stadtverwa­ltung.

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FOTO: PRIVAT Freuen sich über 1500 Euro für den Cavazzen (von links): Michael Bode, Winfried Hamann und Werner Berschneid­er.

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