Meister Lampe geht in den Urlaub
Christine Hofer betreibt seit zwei Jahren in Bad Wurzach ein Kaninchenhotel
BAD WURZACH - Wohin mit dem Langohr, wenn man krank oder im Urlaub ist und keine Bekannten oder Verwandten einspringen können? Für diesen Fall gründete die Bad Wurzacherin Christine Hofer vor zwei Jahren ein Kaninchenhotel.
Hofer besitzt selber 14 Tiere, die aus den verschiedensten Notfallsituationen stammen. „Jedes Tier, das ich bei mir aufgenommen habe, hat seine Geschichte“, sagt Hofer. Insgesamt stehen den Hotelgästen drei Kaninchenzimmer (Käfige gibt es hier keine) zur Verfügung, die vom Veterinäramt überprüft worden sind. Eine derartige Begutachtung sowie die Erlangung eines Sachkundenachweises seien nach dem Tierschutzgesetz Voraussetzung gewesen, um die Einrichtung gründen zu dürfen, erzählt sie.
„Bring die halt zu mir“
Die Idee zur Gründung eines Kaninchenhotels sei durch einen Zufall entstanden. „Eine Freundin von mir hatte einen Urlaub gebucht und wusste nicht, wohin mit ihren Tieren. Da habe ich gesagt, bring die halt zu mir“, sagte die erfahrene Kaninchenliebhaberin.
Und so sei ein Tier nach dem anderen gekommen. „Es ist einfach so, dass es so etwas hier im Umkreis speziell für Kaninchen nicht gibt.“Und deshalb sei es auch notwendig, dass sich Kaninchenbesitzer insbesondere für die Ferien frühzeitig anmelden, da die Unterkunft in dieser Zeit besonders begehrt sei.
Neben den Tieren, die im Urlaubsoder Krankheitsfall zu ihr gebracht werden, kämen auch oftmals Tiere zu ihr, deren Partner verstorben seien und deren Besitzer sich kein neues Tier zulegen möchten sowie ausgesetzte Kaninchen.
Als weiteren Service bietet Hofer sogenannte Vergesellschaftungen an, um herauszubekommen, welches Tier zu welchem passt. „In drei Tagen sehe ich schon, ob die miteinander klarkommen oder nicht“, erklärte die Hotelinhaberin. Wer ins Kaninchenhotel einziehen möchte, müsse zunächst anhand einer Liste einchecken. So würde Hofer beim Eintreffen der Tiere das Gewicht festhalten, nach Eigenheiten oder eventuellen Unverträglichkeiten fragen und sich über Vorlieben der Hoppler erkundigen. Außerdem sei eine Kot-Probe der Tiere erforderlich, um Krankheiten auszuschließen.
„Die Tiere werden bei mir so gefüttert wie zu Hause“, sagt Hofer. Kaninchen, die in Gruppen kommen (maximal vier), würden stets gemeinsam untergebracht werden.
Um sogenannte Zoonosen –Parasiten, die von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbar sind – zu vermeiden, würden im Kaninchenhotel strengste Hygienevorschriften gelten, betont sie. Um einem Madenbefall oder sonstigen Krankheiten vorzubeugen, käme jeder Meister Lampe bei ihr regelmäßig zur Kontrolle.