Zuwanderung aus EU-Ausland hilft dem Arbeitsmarkt
BERLIN (rabu) - Der Arbeitsmarkt in Deutschland profitiert massiv von Zuwanderung aus dem EU-Ausland. Die Arbeitskräftemobilität innerhalb der Europäischen Union habe in den letzten Jahren „einen bedeutenden Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland geleistet“, heißt es in einer neuen Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der „Schwäbischen Zeitung“vorliegt.
Im Jahr 2014 lebten rund 915 000 Migranten aus EU-Ländern sowie Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz in der Bundesrepublik. Gerade die Männer aus diesen Ländern würden eine besonders hohe Erwerbsbeteiligung aufweisen. 90 Prozent der 25- bis 64-jährigen männlichen Zuwanderer hätten einen Job. Der Erwerbstätigenanteil sei deutlich höher als unter Einheimischen. Die Erwerbstätigenquote der EU-Zuwanderer liegt mit 77,4 Prozent auf gleichem Niveau wie in der Gesamtbevölkerung. „Dabei sind drei Viertel der erwerbstätigen EUZuwanderer in qualifizierten Tätigkeiten und ein Fünftel sogar in hochspezialisierten Expertentätigkeiten beschäftigt“, heißt es in der Studie. Knapp die Hälfte der zugewanderten EU-Ausländer wohnt in den wirtschaftsstarken Südländern Deutschlands, in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Auf die neuen Bundesländer und Berlin entfallen zusammen lediglich rund fünf Prozent.
Der Akademikeranteil unter den 25- bis 64-jährigen EU-Ausländern in Deutschland liege bei 31,1 Prozent. Bei der Qualifikation gibt es jedoch erhebliche Unterschiede je nach Herkunftsregion: „So sind die Zuwanderer aus Nord- und Westeuropa deutlich besser qualifiziert als die Zuwanderer aus den östlichen EUMitgliedsländern.“