Heckenschnitt stört Brut der Singvögel
RAVENSBURG (sz) - Der Naturschutzbund Nabu bittet alle Gartenbesitzer, sich noch mindestens drei Wochen mit dem Hecken- und Strauchschnitt zu gedulden. Derzeit brüten viele Singvögel im Schutz des dichten Blattwerks. Sie können durch Schnittmaßnahmen so sehr gestört werden, dass sie ihre Brut aufgeben, warnen die Naturschützer.
„Das warme Wetter veranlasst viele Freibrüter wie Amsel, Singdrossel oder Buch- und Grünfinken schon zu einer zweiten Brut. „Beutegreifer finden die Gelege viel einfacher, wenn schützende Zweige weggeschnitten werden“, betont Markus Ehrlich vom Nabu Ravensburg. Außerdem befänden sich die Pflanzen derzeit im zweiten Wachstumsschub des Jahres. Wer zu früh die Heckenschere auspackt, müsse deshalb noch ein zusätzliches Mal schneiden.
In den Nistkästen können alte Nester noch verbleiben und müssten nicht entfernt werden, beruhigt der Nabu. Die beste Zeit für die Nistkasten-Reinigung sei laut Nabu jedoch der Herbst: „Dann brütet garantiert keiner mehr darin.“Dabei brauche nur das Nest entnommen zu werden. Bei besonders starkem Parasitenbefall könne ein Kasten schnell mit einer Lötlampe ausgeflammt werden.
Aus dem Nest gefallene Jungvögel sollten übrigens auf keinen Fall mit nach Hause genommen werden. „Die verlassen wirkenden Nestlinge werden meist von den Eltern am Boden weiter gefüttert.“