Mafia-Nest
Mafia-Vorfälle sind für die Gegend zwischen Schwarzwald, Donau und Bodensee nichts Neues. Erst vor zwei Jahren hat die Polizei im Großraum Konstanz zugeschlagen. Sie verhaftete acht Männer. Die Vorwürfe reichten von Mord über Drogen- und Waffenhandel bis hin zur Geldwäsche – ein typisches Spektrum im Bereich der organisierten Kriminalität. In diesem Fall sollen die Männer zur kalabrischen ’Ndrangheta gehören. Auf die Spuren der Verbrechen sind seinerzeit Ermittler aus dieser süditalienischen Region gestoßen. Kurz vor der Polizeiaktion bei Konstanz hatte es zudem Verhaftungen in grenznahen Schweizer Orten wie Frauenfeld gegeben. Zu einer weiteren Aktion gegen Mafiosi war es 2011 gekommen – auch damals im Umfeld von Konstanz. Elf Verdächtige wurden von der Polizei abgeführt. Wie die verschiedenen Gangstergruppen zueinander stehen, scheint etwas unklar zu sein. Italienische Vermittler gehen davon aus, dass zumindest die in Konstanz und der benachbarten Schweiz lebenden ’Ndrangetha-Zellen verfeindet sind. Konflikte würden aber vorsichtshalber nicht in der Region ausgetragen. Wobei die Polizei angeblich 2007 einen Mordanschlag gegen einen örtlichen Paten verhindern konnte. (jau)