Deutsche Diplomaten bei Mesale Tolu
ULM (ume) - Deutsche Diplomaten haben zum zweiten Mal die in der Türkei inhaftierte Journalistin Mesale Tolu besucht. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte am Dienstag den Besuch der deutschen Beamten am Vortag im Frauengefängnis Istanbul-Bakirköy. Der in Ulm geborenen 33-Jährigen gehe es den Umständen entsprechend gut, teilte das Auswärtige Amt weiter mit. Sie lasse ausrichten, dass sie sich über die Solidaritätsbekundungen in Deutschland sehr freue. Den nächsten Haftbesuch will das Auswärtige Amt für Anfang August beantragen. Mit Tolu lebt ihr zweijähriger Sohn im Gefängnis.
Die Journalistin, die für linksgerichtete Medien aktiv war, wird der „Propaganda für eine terroristische Organisation“beschuldigt. Die genauen Vorwürfe sind unklar. Ebenso unklar ist, wann es zu einer Gerichtsverhandlung kommt. „Die Bundesregierung spricht sich gegenüber der türkischen Seite bei jeder Gelegenheit dafür aus, dass Frau Tolu so rasch wie möglich ein faires Verfahren bekommt“, heißt es aus dem Auswärtigen Amt.
Tolu war in der Nacht auf den 30. April in Istanbul verhaftet worden. Obwohl sie deutsche Staatsbürgerin ist, durften Vertreter des deutschen Generalkonsulats sie erst Anfang Juni besuchen.