Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kißlegg hofft auf Zusagen des Landes

Verwaltung informiert Anwohner von Schloss- und Herrenstra­ße über weitere Sanierunge­n

- Von Paul Martin

KISSLEGG - Bis zum 200-Jahr-Gemeindeju­biläum in 2020 soll Kißleggs Ortsmitte zum Glänzen gebracht werden. Dieses Ziel erklärte Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her am Montag bei einer Infoverans­taltung zu den weiteren Schritten in der Sanierung von Schloss- und Herrenstra­ße vor über einem Dutzend Anwohnern und Eigentümer­n.

In den vergangene­n Wochen wurden hier an Kanälen und Anschlüsse­n teils erhebliche Mängel beseitigt. Dass diese Arbeiten schon 2017 erledigt werden, ist kein Zufall, denn das Land (dem die Straße gehört) hat angekündig­t, an der L265 – sprich an der Schloss- und Herrenstra­ße – im kommenden Jahr den Straßenbel­ag zu erneuern. Bauamtslei­ter Manfred Rommel erklärte, dass gezielt ein Jahr davor die Anschlüsse neu gemacht wurden. So könne sich der Kies, mit dem jetzt aufgefüllt wurde, setzen und es entstünden später weniger Unebenheit­en auf der neuen Fahrbahn.

Dass die Ortsdurchf­ahrt überhaupt saniert und mit sogenannte­m Flüsterasp­halt versehen wird, ist vom Land zwar angedacht, aber noch nicht verbindlic­h zugesagt. Krattenmac­her: „Wir hoffen, dass wir vom Land jetzt nicht Jahr um Jahr vertröstet werden. Das wäre verheerend, angesichts der Hubbelpist­e, die wir im Moment haben.“Ist die Fahrbahner­neuerung von Seiten des Landes einmal abgeschlos­sen, so will die Gemeinde die Straße ungern wieder aufreißen. Deshalb seien im Zuge der aktuellen Arbeiten auch Leerrohre für Breitband verlegt worden. „Bis jetzt macht die Telekom im Ortskern zwar nur Kupferkabe­l, wir wollen aber, dass sie Glasfaser bekommen können“, so der Rathaus-Chef. Hierfür sei durch die Leerrohre die Grundvorau­ssetzung geschaffen worden.

Gemeinde will halbe Million für neue Gehwege ausgeben

„Im Jahr 2020 wollen wir in Kißlegg das 200-jährige Bestehen der Gemeinde feiern. Bis dahin hätten wir gern die Straßen, wie auch das Umfeld in einem Zustand, dass wir Kißlegg herzeigen können“, erklärte der Bürgermeis­ter. Hierfür sei das Sanierungs­gebiet des Landessani­erungsprog­ramms auf die komplette Schlossstr­aße ausgedehnt worden. Vor allem durch die neuen Gehwege erhofft sich die Gemeinde eine Aufwertung der Schlossstr­aße. „Für die Gehwegsani­erung nehmen wir eine halbe Million in die Hand. Ein entspreche­nder Grundsatzb­eschluss des Gemeindera­ts ist da“, so Rommel. Geplant sind attraktive­re Gehsteige durch das Verlegen des „Kißlegger Altstadtpf­lasters“der Firma Rinninger (bereits auf Rathauspla­tz und den Herrenstra­ßen-Gehwegen zu sehen), sowie „hier und da ein bisschen Grün“.

In diesem Zuge bestehe auch für die Versorgung­sträger die Möglichkei­t, ihre unter den Gehsteigen verlegten Leitungen und Anschlüsse zu sanieren. An der Oberfläche soll jedoch – zumindest räumlich – alles bleiben, wie es ist. „Die Überlegung­en zu Schrägpark­plätzen und einem Fahrradsch­utzstreife­n sind vom Tisch. Das gibt unsere Fahrbahnbr­eite nach aktueller Rechtslage einfach nicht her“, sagte der Schultes.

Die Schlossstr­aße attraktive­r machen

Mit neuen Gehwegen sei das Ziel einer attraktive­ren Schlossstr­aße jedoch noch nicht vollends erreicht. Krattenmac­her zu den Anwesenden: „Wir wollen Sie als Anwohner dazu animieren, Fassaden oder am besten ganze Häuser zu erneuern.“Hierfür will die Verwaltung den Eigentümer­n einen Farbleitpl­an zur Hand geben. Jener sei freiwillig, soll aber eine Möglichkei­t für Zuschüsse darstellen. „Im Idealfall werden dabei auch markante Details in den Fassaden erhalten oder sogar nach alten Aufnahmen rekonstrui­ert“, so der Wunsch des Schultes. Zugleich zollte er den Anwohnern seinen Respekt, für die „sehr ordentlich­e Art und Weise“, wie sie ihre Gebäude in Stand gehalten haben: „Das ist sehr ehrenwert und unsere Motivation, jetzt die Schlossstr­aße attraktive­r zu machen.“

Wie die Unterstütz­ung der öffentlich­en Hand bei energetisc­h sinnvollen Bauvorhabe­n konkret aussieht, erklärte Edeltraud Manz von der Energieage­ntur Ravensburg. Die Expertin steht Interessie­rten regelmäßig nach Terminvere­inbarung im Kißlegger Rathaus für eine kostenlose Energieber­atung zur Verfügung.

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