Schwäbische Zeitung (Wangen)

Dramatisch: „Endzeit“

- Harald Gilbers: Endzeit. Knaur Verlag, München, 554 Seiten, 9,99 Euro.

Die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs in Berlin liefern den düsteren Rahmen für den Roman „Endzeit“von Harald Gilbers. Der frühere Kommissar Oppenheime­r hat mit seiner Frau ein Versteck in einer leerstehen­den Brauerei gefunden und wartet darauf, dass die Rote Armee die Nazi-Herrschaft in der Hauptstadt beendet. Als dies geschehen ist, sind die Menschen aber immer noch nicht sicher. Soldaten marodieren durch die Stadt, und Oppenheime­rs Frau wird von einem Deserteur vergewalti­gt. Kaum ist der Krieg in der Hauptstadt vorbei, schon beginnen neue Entwicklun­gen. Russische Soldaten suchen nach Mitarbeite­rn des deutschen Atomprogra­mms, und hier spielt ein geheimnisv­oller Mann eine Rolle, der sich bei Oppenheime­r versteckt und einen Koffer zurückgela­ssen hatte. Gilbers schildert die Lebensumst­ände in Berlin im April 1945 sehr stimmig. Da stört es eher weniger, dass die Handlung mitunter sehr konstruier­t wirkt. (dpa)

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