14 Festnahmen im Kinderpornofall
WIESBADEN (dpa) - Bei einem Schlag gegen eine der größten internationalen Kinderpornografie-Plattformen im Darknet haben die Ermittler 14 Verdächtige festgenommen. Zwölf von ihnen wird sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt mitteilten. Sieben Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft: fünf Deutsche und zwei Österreicher.
Auf „Elysium“wurden Bilder und Videos ausgetauscht, darunter Aufnahmen schwersten sexuellen Missbrauchs. Die Opfer sind Kinder zwischen zwei und acht Jahren; 29 sind identifiziert. Die Plattform verfügte über Chatforen auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Ziel sei es, alle 87 000 Nutzer zu identifizieren, sagte Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk. Die Fäden liefen in Deutschland zusammen, der Hauptbeschuldigte stammt aus dem Kreis Limburg-Weilburg in Hessen. Der 39-Jährige war der mutmaßliche Administrator des rund ein halbes Jahr alten Darknet-Forums und wurde bereits am 12. Juni festgenommen. Ein 61-Jähriger aus dem Kreis Landsberg am Lech soll als Grafiker für das Erscheinungsbild der Plattform verantwortlich gewesen sein und kinderpornografische Aufnahmen hergestellt haben. Ihm wird auch der sexuelle Missbrauch zweier Kindern im Alter von fünf und sieben Jahren vorgeworfen. Der Vater, ein 28 Jahre alter Wiener, wurde schon im Mai festgenommen. Er soll seine Tochter und seinen Sohn über Jahre hinweg sexuell missbraucht und anderen zum sexuellen Missbrauch überlassen haben.
Den Tätern droht wegen Kindesmissbrauchs eine Haftstrafe von 15 Jahren.