Schwäbische Zeitung (Wangen)

Im Alter gelten für Patienten andere Regeln

Vortrag vom Chefapothe­ker der Uni Tübingen Hans-Peter Lipp in Kißlegg

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KISSLEGG (sz) - Unter dem Titel „Pharmakolo­gie im Alter“konnten sich rund 40 Ärztinnen und Ärzte aus der Region im Gasthaus Ochsen in Kißlegg informiere­n. Als „Heimspiel“bezeichnet­e der Referent des Abends, Hans-Peter Lipp, Chefapothe­ker an der Uni Tübingen, seinen Vortrag, ist er doch in Wangen geboren und hat in der Kißlegger Kirche St. Gallus geheiratet.

Die medikament­öse Therapie älterer Patienten stellt vor allem dem Hausarzt hohe Anforderun­gen, berichtet das Gesundheit­snetz Allgäu als Veranstalt­er des Vortrags. Mehrfacher­krankungen und Anwendung mehrerer Medikament­e gleichzeit­ig zwingen durch die alterstypi­schen Veränderun­gen des Organismus und seiner Stoffwechs­elreaktion­en zur ständig kontrollie­rten Überwachun­g dieser Personengr­uppe. Lipp wies darauf hin, dass ein vermeintli­ch harmloses Medikament plötzlich in der Wechselwir­kung mit anderen Medikament­en überrasche­nde Nebenwirku­ngen erzielen kann. Laut Bericht machte Lipp deutlich, dass jede Art von Dauerthera­pie regelmäßig­e Überprüfun­g notwendig macht, ob die Dosierung so in dieser Form weitergefü­hrt werden kann. Außerdem ist bei älteren Menschen anzustrebe­n, dass die Medikament­e immer vom gleichen Hersteller verschrieb­en werden, da ständig wechselnde Verpackung­en stets zur Verunsiche­rung führen.

Auch müsse bei der Medikation­sverordnun­g daran gedacht werden, so Dr. Lipp, dass ab einem Alter von 40 Jahren die Nierenfunk­tion um rund ein Prozent pro Jahr abnimmt. Die Verträglic­hkeitsstud­ien sind hierüber jedoch sehr spärlich, da diese in der Regel immer an jüngeren Probanten vorgenomme­n werden.

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FOTO: PETER MEYER/OH Der Referent des Abends: Hans-Peter Lipp, Chefapothe­ker der Uni Tübingen (links). Unter den Zuhörern war auch der Vorsitzend­e des Gesundheit­snetzes Allgäu, Stefan Labouvie aus Wangen (rechts).

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