Schwäbische Zeitung (Wangen)

Notwendige Härte der Justiz

- Von Alexei Makartsev a.makartsev@schwaebisc­he.de

Jetzt bloß keine Ausflüchte suchen und das zögerliche Agieren der Polizei in Hamburg schönreden. Die Sicherheit­sstrategie beim G20-Gipfel ist missglückt. Ohne diese Feststellu­ng kann es keine vernünftig­e Aufarbeitu­ng der Krawalltag­e geben. Der Vorwurf des Scheiterns in den vom randaliere­nden Mob besetzten Straßen trifft nicht pauschal die Polizisten, die ihre Gesundheit riskiert haben. Aber er trifft wohl deren Einsatzlei­tung, die sich vom Ausmaß der Gewalt überrasche­n ließ und die Bürger nicht beschützen konnte.

In der G20-Geschichte gab es Großstädte, die das Problem der extremisti­schen Gewalt viel besser gelöst haben. Etwa London im Jahr 2009. Dort hätte man lernen können, wie wichtig die Hinweise von Spitzeln in der linken Szene sind, was effiziente Kommunikat­ion ausmacht und unter welchen Umständen Personenko­ntrollen und Einkesselu­ngen gut funktionie­ren. Es gibt noch eine Lehre aus London – die der Krawalle von 2011. In der flächendec­kend videoüberw­achten Metropole und anderen Städten hatte man danach 1300 Täter anhand von Aufnahmen überführt und vor Gericht gestellt. Sie erhielten Strafen von insgesamt 1800 Jahren Haft. Auch die deutsche Justiz sollte nun mit aller Härte gegen Extremiste­n durchgreif­en, auch um die Nachahmer abzuschrec­ken. Ihre Aufgabe wird leider dadurch erschwert, dass es noch zu wenige Videokamer­as in den Straßen gibt.

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