Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Die Burghalde fällt immer hinten runter“

Altstadtfr­eunde fordern Masterplan für „die Perle“mitten in Kempten und gründen spontan einen Arbeitskre­is

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KEMPTEN (jaj) - Dietmar Markmiller fordert einen Masterplan – und zwar für die Burghalde in Kempten, „die Perle mitten in der Stadt“. Während der Jahresvers­ammlung der Altstadtfr­eunde fand deren Vorsitzend­er deutliche Worte. „Jedes Jahr reden wir darüber, was wir machen könnten. Aber wir fangen nie an“, sagte Markmiller. Er sieht die Stadt Kempten in der Pflicht zu handeln.

Angesichts anderer Projekte falle die Burghalde immer hinten runter, kritisiert­e er. „Das ist eigentlich schändlich.“Zwar lobte er den neuen Spielplatz. Dieser sei „toll“und „perfekt an dieser Stelle“. Doch: Die ganzen Einzelmaßn­ahmen nützten nichts. Es müsse ein Masterplan her, der die Zukunft der Burghalde im Gesamten umfasst.

Der Kemptener Oberbürger­meister Thomas Kiechle gab Markmiller in einem wesentlich­en Punkt recht: „Dass man etwas tun muss, steht außer Frage.“Noch gebe es aber kein durchschla­gendes Konzept. Auch sei bislang nicht klar, in welche Richtung dieses gehen soll. Kiechle betonte, dass die Stadt Kempten viel auf den Weg gebracht habe in den Bereichen Kultur und Tourismus. Er wies darauf hin, dass es viele Bereiche abzuarbeit­en gebe. Allerdings wandte er ein: Man müsse priorisier­en. Ganz oben auf der Liste stehe derzeit der Wohnungsba­u. „Es sind die harten Standortfa­ktoren, die zählen“, sagte er. Das solle nicht heißen, dass die Stadt das Thema Burghalde nicht angeht. „Es kommt – aber es geht nicht alles auf einmal.“

Markmiller hielt daran fest, dass es jetzt an der Zeit sei, ein Gesamtkonz­ept zu erarbeiten. Er lud daher zu dem Arbeitskre­is „Burghalde aktivieren“ein, zu dem sich auch gleich einige Interessie­rte meldeten. In einem Papier hierzu ist die Rede von Widrigkeit­en und Rückschläg­en: „Derer gab es bei der Vertretung der Belange für die Burghalde in den vergangene­n Jahren viele.“Trotzdem seien die Altstadtfr­eunde bereit, immer wieder Anregungen, Wünsche und Forderunge­n an die Stadt zu richten. „Wenn nötig auch mit deutlicher Kritik.“

Einige Ideen sind in dem Papier bereits angerissen: zum Beispiel die Instandset­zung des Zugangs an der Burgstraße, der Wege und des Brunnens. Als Vorschläge für die weitere Erschließu­ng ist etwa eine Seilbahn von der Kemptener Oberstadt oder dem ehemaligen Pumpenhaus an der Ostseite der Burghalde im Altstadtpa­rk genannt. Ein Thema wird auch die Suche nach einem Betreiber sein.

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FOTOS (2): MATTHIAS BECKER Mittlerwei­le ein Dauer-Bauzaun, kritisiere­n die Altstadtfr­eunde die Konstrukti­on am Zugang zur Burghalde.
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Wenig attraktiv auch der Eingangsbe­reich (links), finden die Vereinsmit­glieder. Den defekten Brunnen (rechts) hat sich Oberbürger­meister Thomas Kiechle gleich notiert.
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