Allgäu-Orient-Rallye startet nicht mehr in Oberstaufen
Nach zwölf Jahrem soll es von Brüssel, Straßburg oder Stuttgart aus nach Jordanien gehen
OBERSTAUFEN - Abenteuerlust und Idealismus gehören auch künftig zu den Voraussetzungen, um die über 6000 Kilometer lange Reise nach Jordanien zu überstehen. Doch die Teilnehmer machen sich nicht mehr von Oberstaufen aus in Richtung Morgenland. „Die Veranstaltung heißt jetzt Europa-Orient-Rallye“, sagt Organisator Wilfried Gehr.
„Wir haben zwölf erfolgreiche Fahrten organisiert. Jetzt gehen wir neue Wege“, sagt der 62-Jährige. Mit einem neuen Startort – im Gespräch für 2018 sind Brüssel, Straßburg oder Stuttgart – wollen Gehr und seine Kollegen vom Organisationsteam das Abenteuer-Spektakel über die Grenzen des Allgäus hinaus bekannt machen. Ein Namenswechsel wurde auch von den Partnern der Veranstaltung gewünscht. Unter anderem von Mercedes Benz. Das Unternehmen war heuer erstmals in die Veranstaltung eingestiegen und will weg vom Image einer lokalen hin zu einer überregionalen Veranstaltung, berichtet Gehr. Ferner gebe es in Europa viele schöne und attraktive Startplätze. Zahlreiche Regionen und Städte hätten schon bei ihm angefragt, ob Gehr sich vorstellen könnte, von Oberstaufen in einen anderen Veranstaltungsort zu wechseln.
Ein Aus für das Oberallgäu falle auch deshalb leicht, „weil die Rallye zuletzt zu wenig wertgeschätzt wurde“, sagt Gehr. Die Oberstaufner und Allgäuer Touristiker sowie Lokalpolitiker und Behörden hätten „den Werbeund Geldwert unserer Rallye noch nicht richtig erkannt“. Dem widerspricht jedoch Oberstaufens Bürgermeister Martin Beckel.
Die Kritik sei überzogen. „Wir haben dem Veranstalter alle Möglichkeiten geboten“, sagt Beckel. Gehr habe sich nie beschwert oder um ein Gespräch gebeten. Dass der AbenteuerTripp nicht mehr von Oberstaufen in den Orient führt, findet das Staufner Gemeindeoberhaupt „sehr schade“. Denn das Spektakel sei eine tolle Veranstaltung gewesen. Beckel hat Verständnis dafür, dass Gehr und seine Kollegen mit der Europa-Orient-Rallye künftig die Möglichkeit haben, die Veranstaltung noch besser zu vermarkten.
In welchem Ort die Teilnehmer im nächsten Jahr von der Startrampe rollen, soll in den nächsten Wochen entschieden werden. Infrage kommen Brüssel oder Straßburg, sagt Gehr „Aber auch das Mercedes-Museum in Stuttgart wäre eine Option.“Losgehen soll es 2018 am ersten Mai-Wochenende.
Unveränderte Route
Die Route bleibt unverändert. Über die Türkei und Israel geht die Reise nach Jordanien, wo sich das Ziel befindet. Auch die sozialen Projekte sollen fortgeführt werden. Gehr rechnet auch mit mehr Anmeldungen für die Rallye 2018. Denn durch den neuen Namen werde die Veranstaltung attraktiver für Teilnehmer aus ganz Europa. Der 62-Jährige geht davon aus, dass im nächsten Jahr alle Startplätze ausgebucht sein werden. Heuer hatten die Hälfte der Teilnehmer aufgrund der politischen Lage in der Türkei ihre Anmeldung zurückgezogen.