Zverev nutzt 14 Breakchancen nicht
LONDON (SID/dpa) - Alexander Zverev ist in Wimbledon an Vorjahresfinalist Milos Raonic aus Kanada gescheitert. Der 20-jährige Hamburger verlor bei seinem Achtelfinaldebüt bei einem der vier Grand-Slam-Turniere nach 3:23 Stunden mit 6:4, 5:7, 6:4, 5:7, 1:6. „Es ist einfach frustrierend“, sagte Zverev und haderte vor allem mit seinen vergebenen Breakchancen. „Nur drei von 17, das ist schlecht.“Raonic zerstörte mit seinem Sieg auch Zverevs Hoffnung auf ein Viertelfinale gegen sein großes Idol Roger Federer. Ohne Satzverlust war der jüngere der beiden ZverevBrüder an der Church Road bis ins Achtelfinale vorgedrungen. Und auch gegen Raonic er selbstbewusst und cool los. Von den Monster-Aufschlägen seines Gegenübers mit mehr als 220 Stundenkilometern ließ Zverev sich nicht zermürben; er erwies sich als Kontrahent auf Augenhöhe. Er zelebrierte Breaks mit der Becker-Faust und schlug nur wenig langsamer auf als Raonic. Die Partie wurde zu einem nervenaufreibenden Auf und Ab. In 36 Minuten ging Satz eins an Zverev, in 46 Minuten Satz zwei an Raonic. Wiederum 46 Minuten brauchte Zverev für den Gewinn des dritten Durchgangs.
Im vierten dann führte Zverev beim Stand von 5:6 aus seiner Sicht mit 40:15, schaffte es trotz eigenen Aufschlags aber nicht in den Tiebreak, sondern musste nach 48 Minuten den Satzverlust hinnehmen – der wohl entscheidende Moment, der die Partie zugunsten von Vorjahresfinalist Raonic kippen ließ.
Ausgeschieden ist in Wimbledon am Abend auch der zweimalige Titelträger Rafael Nadal. Der Spanier, der vor vier Wochen seinen zehnten Triumph bei den French Open in Paris ohne Satzverlust gefeiert hatte, unterlag dem Luxemburger Gilles Muller nach 4:48 (!) Stunden mit 3:6, 4:6, 6:3, 6:4, 13:15. Für Nadal war es die nächste Enttäuschung im All England Club. Nach seinen Titeln 2008 und 2010 und dem Finale 2011 kam er nie mehr weiter als in die Runde der letzten 16. 2016 hatte er wegen einer Handgelenksverletzung abgesagt.