Alno will Kontrolle behalten
Insolvenz in Eigenverwaltung soll Entschuldung schaffen
PFULLENDORF (sz) - Trotz massiver finanzieller Unterstützung durch einen Großaktionär hat der Küchenhersteller Alno Antrag auf Insolvenz gestellt. Zu belastend war der Schuldendruck, zu schlecht liefen die Geschäfte in der Schweiz. Nun soll es die Insolvenz in Eigenverantwortung richten. Damit will Alno die Kontrolle behalten und so auch Druck auf die Gläubiger ausüben.
Großaktionär und Darlehensgeber Tahoe mit der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor im Hintergrund bedauert die Insolvenz, versteht diese aber auch als Chance. Jedenfalls sei man daran interessiert, dass Alno weiter besteht.
Die Mitarbeiter des Pfullendorfer Unternehmens hingegen wurden von der Nachricht über die Insolvenz ihres Arbeitgebers überrascht. Im Gegensatz zu einem Alno-Betriebsratsmitglied glauben viele Mitarbeiter allerdings nicht an eine Zukunft des Küchenherstellers und schauen sich bereits nach neuen Jobs um. Ihre Chancen seien sogar sehr gut, wie die zuständige Agentur für Arbeit sagt.