Gegen alle Regeln
Donald Trump jr. hat im US-Wahlkampf eine rote Linie überschritten, sei es aus Dummheit oder Dreistigkeit. Jedenfalls hatte er kein Problem damit, eine russische Informantin zu treffen, die ihm Munition gegen Hillary Clinton zu liefern versprach. Seine Freude darüber konnte er kaum verbergen, wo doch sämtliche Warnleuchten hätten aufblinken müssen. Dass es gegen die Regeln selbst der härtesten amerikanischen Wahlduelle verstößt, den Kontrahenten mit ausländischer Hilfe zu kompromittieren, kümmerte ihn offenbar nicht. Naiv? Glaubwürdig klingt nicht, wie sich der Junior aus der Affäre zu ziehen versucht. Vielmehr zeigt die Episode, dass der Trump-Kampagne jedes Mittel recht war, um Clinton zu verteufeln. Dass Trump senior nichts wusste, ist schwer vorstellbar. Kurz nach dem Treffen seines Sohnes sprach er von wichtigen Erkenntnissen über Hillary, die er demnächst präsentieren wolle. Es bedarf viel Blauäugigkeit, da an Zufall zu glauben.