Krimi mit Sogwirkung
The Killing – Kommissarin Lund (Arte, Do., 20.15 Uhr) - Diese dänische Krimireihe hat Sogwirkung. Wer die ersten Folgen sieht, will mehr wissen. Allerdings braucht man starke Nerven. Leichen gibt es viele, und mehr als zynisch ist die Brutalität, mit der hier ein Unbekannter Selbstjustiz übt. Offensichtlich will er eine alte Rechnung begleichen mit Akteuren in Wirtschaft, Regierung und Justiz. Alles beginnt mit einer irritierenden Szene auf einem Frachtschiff. Zuerst meint man, einen Matrosen beim heißen Geschlechtsakt zu sehen. Tatsächlich aber kommen die Laute aus einem Fernsehgerät, und der Matrose entledigt sich gerade mühsam seiner Fesseln. Danach rast er durch das Schiff, setzt einen Notruf ab und springt über Bord. Am nächsten Morgen wird seine Leiche auf dem Schrottplatz im Hafen von Kopenhagen gefunden. Polizistin Sarah Lund (Sofie Gråbol) aber hat wenig Lust auf Recherche, denn sie will nach ihrem 25-jährigen Dienstjubiläum endlich in einen ruhigeren Job wechseln.
Lund erweist sich zu Beginn des Zehnteilers als frustrierte Frau und Mutter, der zudem im Dienst aus Desinteresse einige Fehler unterlaufen. Doch als die kleine Tochter Emilie des Großindustriellen Zeuthen entführt wird und weitere Leichen ihren Weg pflastern, erwacht in ihr der alte Ermittlerinstinkt. Spannung pur, vor allem durch die Verquickung von Politik und Verbrechen.