Zugänge beim Altstadtfest speziell gesichert
Metallboxen und spezielle, robuste Gitter sollen Durchfahrten in Bad Waldsee verhindern
BAD WALDSEE - Die Stadt Bad Waldsee hat ihr Sicherheitskonzept zum Altstadt- und Seenachtfest weiter verfeinert. Damit reagiert die Kurstadt auch auf zuletzt verübte Anschläge, wie beispielsweise in Berlin, als im Dezember ein Attentäter mit einem Lastwagen in einen Weihnachtsmarkt fuhr. Außerdem wird ein Städte-Treffen ins Leben gerufen.
Während des Altstadt- und Seenachtfestes werden die Stadtzugänge speziell gesichert sein. Rund 10 000 Euro hat die Stadt in diesem Jahr in zusätzliche Sicherheitsabsperrungen investiert, wie die zuständige Fachbereichsleiterin Gerlinde Buemann im SZ-Gespräch berichtet. Große Metallboxen stehen bereits auf dem Baubetriebshof und warten auf ihren Einsatz auf der Frauenbergstraße und der Bleiche. Die sogenannten Schüttgutmulden fassen rund 1000 Liter und werden mit Kies befüllt. „Eine Schüttgutmulde wiegt dann rund 2,5 Tonnen“, beschreibt Baubetriebshofleiter Wolfgang Wespel die Standfestigkeit der insgesamt sechs Metallboxen, die mit rot-weiß gestreiften Verkehrsabsperrungen kenntlich gemacht sind. Kostenpunkt je Box: rund 800 Euro.
Robuste Gitter an Pollern
Darüber hinaus wird es unter anderem am Ravensburger Tor und am Wurzacher Tor zu Veränderungen kommen. An neu verankerten Absperrpollern werden robuste Gitter befestigt, die die Durchfahrt versperren. Bei der Stadthalle kommen zusätzlich zu den Metallboxen rautenförmig angebrachte Gitter zum Einsatz. Außerdem sichert die Polizei diesen Bereich, erläutert Buemann das umfassende Sicherheitskonzept, das auf aktuelle Anlässe und Entwicklungen flexibel angepasst wird. Erarbeitet wurde es gemeinschaftlich von Stadt, Polizei und Feuerwehr. Besonderes Lob geht in dieser Hinsicht an Bad Waldsees Polizeipostenleiter Bernd Berger, „dem das Sicherheitskonzept sehr am Herzen liegt“, so Buemann.
Um auch zukünftig bestmöglich gewappnet zu sein, geht die Stadt neue Wege und hat für den heutigen Mittwoch ein Städte-Treffen ins Leben gerufen. Aus Ravensburg, Weingarten, Leutkirch, Wangen, Bad Wurzach und der Kurstadt kommen städtische Verantwortliche zusammen, die mit dem jeweiligen Sicherheitsund Kommunikationskonzept betraut sind und tauschen sich aus. „Wir wollen abklären, wie die einzelnen Städte vorgehen, um gemeinsam besser zu werden und allesamt ein gutes Gefühl zu haben“, verdeutlicht Buemann die Intention des Premieren-Treffens. Je nach Verlauf des Arbeitsgesprächs könnte sich die Fachbereichsleiterin eine jährliche Zusammenkunft vorstellen. Eine erste, direkte Auswirkung hat das Netzwerktreffen bereits bewirkt: Im Vorfeld wurde die Idee der rautenförmig angebrachten Gitter, die beim Blutritt in Weingarten getestet und für positiv befunden wurde, thematisiert. Diese Maßnahme wird beim bevorstehenden Altstadt- und Seenachtfest schon umgesetzt.
Mit dem Treffen setzen die Städte ein Zeichen. Schließlich würden sich Bund und Land in Sachen Sicherheitsvorstellungen aus der Pflicht nehmen, wie Buemann anprangert: „Es müsste noch mehr von oben kommen. Damit meine ich einerseits die Einhaltung von Standards, andererseits auch finanzielle Unterstützung.“Die Nachjustierungen würden sich eben auch in der Waldseer Stadtkasse niederschlagen, wie die Neuanschaffungen belegen. Und so bilanziert Bürgermeister Roland Weinschenk die Fülle und den Umfang des Sicherheitskonzeptes so: „Der Aufwand wird immer höher.“