Kißlegg präsentiert sich seinen Nachbarn
Beim Westallgäu-Tag gibt es von Führungen bis zu Alphornbläsern einiges zu sehen.
KISSLEGG - Um den „Flecken“seinen Nachbarn zu präsentieren, hat die Gemeinde Kißlegg am Sonntag den Westallgäu-Tag ausgerichtet. Mit kostenlosen Schloss-, Kirchenund Silberschatzführungen wurde Interessierten die Kunst- und Kulturhistorie der Gemeinde gezeigt und erläutert. Für Aktive lockte eine Zellersee-Radrunde und (nachmittags) freier Eintritt im Strandbad.
Eröffnet wurde der WestallgäuTag mit einem Frühschoppen im Schlossgarten: Die Musikappelle aus dem benachbarten Heggelbach unterhielt mit traditioneller Blasmusik. Die Kißlegger Musikanten ihrerseits sorgten für die Bewirtung der zahlreichen Gäste unter den großen Bäumen. Bürgermeister Dieter Krattenmacher ging bei der Eröffnung auf den Hintergrund der Veranstaltung ein: „2004 wollte Karl Stiefenhofer damit erstmals die Gemeinden ,heaned’ und ,deaned’ der Argen (also im bayrischen und im württembergischen Allgäu) einander vorstellen.“Des Weiteren philosophierte der gastgebende Schultes über die Grenzen des Allgäus: „Für manchen Touristiker liegt ja sogar Biberach an der Riß noch im Allgäu – klar ist jedenfalls, dass Kißlegg und Heggelbach ganz sicher zum Allgäu gehören.“Auch lud Krattenmacher Gäste wie Einheimische ein, die Besonderheiten des eigenen Ortes zu betrachten.
Eine Besonderheit Kißleggs ist zweifelsohne das Neue Schloss: Bei ihren Führungen durch den barocken Bau erklärte Fremdenführerin Silvia Geisler die wechselvolle Geschichte des Schlosses. Vom Vorgängerbau, der bei einem Kißlegger Großbrand zu Asche wurde, über die Barockisierung durch Johann Georg Fischer – er gab auch der Pfarrkirche ihr barockes Erscheinungsbild – bis hin zur heutigen Nutzung als Bürgerschloss. Denn vor über 50 Jahren konnte die Gemeinde Kißlegg das Schloss für 10 000 D-Mark erwerben. „Dem entsprechend sah es aber auch aus“, erklärte die Expertin, da sich einige Besucher über die niedrige Summe gewundert hatten.
Währenddessen spielte im Garten hinter dem Schloss das JugendblasOrchester mit seinem Dirigenten Christoph Dürr zur Nachmittagsunterhaltung auf.
Doch damit war das Programm noch nicht zu Ende, zwischendurch durften die Besucher beispielsweise auch den urigen Klängen der Alphornbläser unter der Leitung von Alois Weiler lauschen.