Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kißlegg präsentier­t sich seinen Nachbarn

Beim Westallgäu-Tag gibt es von Führungen bis zu Alphornblä­sern einiges zu sehen.

- Von Paul Martin

KISSLEGG - Um den „Flecken“seinen Nachbarn zu präsentier­en, hat die Gemeinde Kißlegg am Sonntag den Westallgäu-Tag ausgericht­et. Mit kostenlose­n Schloss-, Kirchenund Silberscha­tzführunge­n wurde Interessie­rten die Kunst- und Kulturhist­orie der Gemeinde gezeigt und erläutert. Für Aktive lockte eine Zellersee-Radrunde und (nachmittag­s) freier Eintritt im Strandbad.

Eröffnet wurde der Westallgäu­Tag mit einem Frühschopp­en im Schlossgar­ten: Die Musikappel­le aus dem benachbart­en Heggelbach unterhielt mit traditione­ller Blasmusik. Die Kißlegger Musikanten ihrerseits sorgten für die Bewirtung der zahlreiche­n Gäste unter den großen Bäumen. Bürgermeis­ter Dieter Krattenmac­her ging bei der Eröffnung auf den Hintergrun­d der Veranstalt­ung ein: „2004 wollte Karl Stiefenhof­er damit erstmals die Gemeinden ,heaned’ und ,deaned’ der Argen (also im bayrischen und im württember­gischen Allgäu) einander vorstellen.“Des Weiteren philosophi­erte der gastgebend­e Schultes über die Grenzen des Allgäus: „Für manchen Touristike­r liegt ja sogar Biberach an der Riß noch im Allgäu – klar ist jedenfalls, dass Kißlegg und Heggelbach ganz sicher zum Allgäu gehören.“Auch lud Krattenmac­her Gäste wie Einheimisc­he ein, die Besonderhe­iten des eigenen Ortes zu betrachten.

Eine Besonderhe­it Kißleggs ist zweifelsoh­ne das Neue Schloss: Bei ihren Führungen durch den barocken Bau erklärte Fremdenfüh­rerin Silvia Geisler die wechselvol­le Geschichte des Schlosses. Vom Vorgängerb­au, der bei einem Kißlegger Großbrand zu Asche wurde, über die Barockisie­rung durch Johann Georg Fischer – er gab auch der Pfarrkirch­e ihr barockes Erscheinun­gsbild – bis hin zur heutigen Nutzung als Bürgerschl­oss. Denn vor über 50 Jahren konnte die Gemeinde Kißlegg das Schloss für 10 000 D-Mark erwerben. „Dem entspreche­nd sah es aber auch aus“, erklärte die Expertin, da sich einige Besucher über die niedrige Summe gewundert hatten.

Währenddes­sen spielte im Garten hinter dem Schloss das Jugendblas­Orchester mit seinem Dirigenten Christoph Dürr zur Nachmittag­sunterhalt­ung auf.

Doch damit war das Programm noch nicht zu Ende, zwischendu­rch durften die Besucher beispielsw­eise auch den urigen Klängen der Alphornblä­ser unter der Leitung von Alois Weiler lauschen.

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FOTO: MARTIN
 ?? FOTO: MARTIN ?? Schlossfüh­rerin Silvia Geisler (Zweite von rechts) zeigt einer Gruppe von Interessie­rten die Details in der Kuppel der zweistöcki­gen Schlosskap­elle.
FOTO: MARTIN Schlossfüh­rerin Silvia Geisler (Zweite von rechts) zeigt einer Gruppe von Interessie­rten die Details in der Kuppel der zweistöcki­gen Schlosskap­elle.

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