Für das Altstadtfest könnte es eng werden
Neue Überlegungen wegen stark rückläufiger Beteiligung und ungünstiger Wetterverhältnisse am Kinderfest-Freitag
WANGEN – 13 statt●einstmals bis zu 32 beteiligte Vereine und erneut eine unsichere Wetterlage: Die Umstände machen es der Kinderfestkommission nicht leicht, am bewährten Konzept festzuhalten. Offen sprechen Kommissions-Vorsitzender Markus Orsingher und dessen Stellvertreter Reinhard Syska deshalb bereits darüber, dass es nach dem Kinderfest 2017 Gespräche mit den Vereinen über die Zukunft des Altstadtfests geben soll und wird. Nachgedacht wird auch über Alternativstandorte.
Die Statistik ist wenig erfreulich. In den vergangenen zehn Jahren musste das Altstadtfest am Kinderfest-Freitag fünfmal ins Zelt verlegt werden, zweimal herrschte Unwettergefahr mit späterem Regen, zweimal regnete es während des Fests. Nur 2014 herrschte sonniges und unproblematisches Wetter. Für 2017 sind die Wetterprognosen im Augenblick nicht allzu rosig oder zumindest so, dass die Kinderfestkommission aller Voraussicht nach am Freitagmorgen wieder eine wie auch immer geartete Entscheidung treffen muss. Kurzum: Das Wetter scheint es nicht allzu gut mit dem Altstadtfest zu meinen.
„Das dürfte mit Sicherheit auch ein Grund dafür sein, dass wir von Vereinen immer mehr Absagen erhalten“, ist sich Syska sicher. Zu Spitzenzeiten waren in der Zeit bis 2009 32 Vereine, im Schnitt immerhin 28 bis 29 Vereine, mit dabei. „Damals hatten noch 85 bis 90 Prozent ein Essen zur Auswahl.“Nach den vier aufeinander folgenden Altstadtfestabsagen bis 2012 waren 2013 noch 22 Vereine im Programm, mit einem 70-prozentigen Anteil am kulinarischen Angebot. 2017 werden 13 Vereine das Altstadtfest bereichern, nur noch die Hälfte davon auch mit Essen.
„Nicht nur die Zahl der Vereine, auch die Kurzfristigkeit von Absagen und Veränderungen in Bezug auf Standgröße oder Strombedarf stellt uns vor Herausforderungen und erfordert immer wieder neue Planungen“, sagt Syska. Überhaupt, so Orsingher, hänge das Altstadtfest an zwei Komponenten: „Zum einen für die Kommission, die Organisation zu stemmen, zum anderen aber auch an den Vereinen, die sagen: Wir wollen!“
Absage an externe Anbieter
Genau ihnen wollte und will man mit dem Altstadtfest eine Plattform bieten, damit sie Einnahmen für die Vereinskasse erzielen und gemeinsam mit Stadt und Kommission am Erfolg partizipieren. Einem Konzept mit externen Anbietern erteilt das derzeitige Führungsduo der Kinderfestkommission daher eine Absage: „Die nehmen das Geld mit aus der Stadt. Und das ist nicht in unserem Sinne oder dem, was wir wollen.“Auch von einem „Mix“aus Vereinen und heimischen Wirten halten Orsingher und Syska nicht allzu viel: „Das hieße auch eine 1:1-Konkurrenz für die Vereine und höhere Preise für die Besucher, da sich Wirtschaften beispielsweise nicht an unsere Preisbindung halten müssen oder im Innenbereich härteren Alkohol verkaufen können, was bei unseren Anbietern ausgeschlossen ist.“
Syska weiß auch, dass es für die Vereine immer schwieriger wird, ehrenamtliche Helfer zu motivieren: „Die Beteiligung der Vereine hängt nicht selten an immer weniger Personen innerhalb eines Vereins.“Heißt: Neue Ideen sind gefragt. Ideen, über die die Kinderfestkommission allerdings nicht im Alleingang entscheiden will und wird. Orsingher: „Wir werden uns nach dem diesjährigen Kinderfest mit den Vereinen zusammensetzen, unterhalten und dann entscheiden.“
Die Intention, den Freitagabend als Abend „mit und für die Vereine“fortzuführen, gilt für die beiden Kinderfestchefs derzeit als „nicht antastbar“und „grundsätzliches Bekenntnis“. Intern nachgedacht hat die Kinderfestkommission Reinhard Syska lediglich über Alternativstandorte, wie beispielsweise rund ums Festgelände. Sie ließen deutlich mehr Spielraum für die Entscheidung, innerhalb oder außerhalb des Festzelts zu feiern. „Aber auch in dieser Hinsicht ist derzeit nichts fix“, sagt Orsingher. Erst einmal gilt es, das Altstadtfest 2017 abzuwarten – und zumindest in diesem Jahr „draußen“und damit außerhalb des Festzelts zu feiern.