Veteran
Der Republikaner John McCain ist so etwas wie ein Urgestein im US-Senat. Auch Demokraten zollen dem Vietnam-Veteranen und früheren Präsidentschaftskandidaten im politischen Alltag größten Respekt. Jetzt kämpft er gegen den Krebs. Der 80-Jährige leidet an einem Hirntumor. Ärzte entdeckten das Geschwulst bei einer Operation, der sich McCain am vergangenen Freitag wegen eines Blutgerinnsels über dem Auge unterziehen musste. Sofort nach Bekanntwerden der Nachricht über seine Erkrankung trafen Dutzende Genesungswünsche aus allen politischen Lagern ein.
US-Präsident Donald Trump wies in einer Mitteilung darauf hin, dass McCain immer „ein Kämpfer“gewesen sei. Er und First Lady Melania beteten für ihn: „Werde schnell gesund.“Ähnlich äußerte sich Ex-Präsident Barack Obama: „John McCain ist ein amerikanischer Held und einer der mutigsten Kämpfer, die ich jemals gekannt habe. Der Krebs weiß nicht, mit wem er es hier zu tun hat. Mach ihm die Hölle heiß, John.“
McCain ist seit 30 Jahren Senator und hat sich den Ruf eines „Maverick“erworben – eines Mannes, der der Parteiräson nicht immer folgt und auch unbequeme Meinungen vertritt. So hat er sich zu einem der schonungslosesten republikanischen Kritiker von Präsident Trump entwickelt – besonders mit Blick auf dessen RusslandKurs. McCain ist auch ein Gegner von Foltermethoden in Verhören von Terrorverdächtigen. So hat er sich gegen Waterboarding – simuliertes Ertränken – ausgesprochen.
2008 trat McCain als Präsidentschaftskandidat gegen Obama an und wählte die auf der nationalen Bühne völlig unerfahrene Gouverneurin von Alaska, Sarah Palin, als VizeKandidatin. Das Duo verlor.
McCain bedankte sich am Donnerstag in einem Tweet für die Genesungswünsche. Er schätze das sehr, schrieb er und fügte hinzu: „Zum Unglück meiner Sparringspartner im Kongress werde ich bald zurück sein – haltet euch bereit.“(dpa)