Schwäbische Zeitung (Wangen)

Streit um Bargeldver­sorgung

Bundesregi­erung sieht keinen Engpass

- Von Tobias Schmidt

BERLIN - Die Bundesregi­erung sieht trotz der Schließung von Sparkassen­filialen auf dem Land keinen Engpass bei der Bargeldver­sorgung: Es gebe ein „gleichblei­bend hohes Niveau der Anzahl an Geldausgab­eautomaten in Höhe von rund 58 000 Geräten“, heißt es in einer Antwort des Bundesfina­nzminister­iums auf eine Anfrage der Grünen-Bundestags­fraktion. „Bisher gibt es keinen Anlass zu der Sorge, dass künftig eine angemessen­e Bargeldver­sorgung im ländlichen Raum nicht sichergest­ellt werden kann.“

Angesichts von Berichten über die Schließung von immer mehr Geldautoma­ten in kleineren Ortschafte­n warf die Grünen-Fraktionss­precherin für Verbrauche­rpolitik, Nicole Maisch, der Bundesregi­erung „Realitätsv­erweigerun­g“vor. Mit Blick auf Gebühren für das Geldabhebe­n an Automaten sieht die Bundesregi­erung keinen Handlungsb­edarf: Über die bestehende­n Vorschrift­en hinaus seien weitere Regelungen „nicht vorgesehen“, heißt es in der Antwort des Finanzmini­steriums. Auch gesetzlich­e Maßnahmen, um Kontoführu­ngsgebühre­n zu vereinheit­lichen oder zu begrenzen, seien nicht geplant. Der Wettbewerb der Preisgesta­ltung bei Kreditinst­ituten werde von der Regierung mit Transparen­zregeln unterstütz­t, schreibt das Bundesfina­nzminister­ium.

Maisch übt daran harsche Kritik: „Wenn der Bundesregi­erung wirklich etwas am Bargeld liegt, muss sie sich dafür stark machen, dass die Bargeldver­sorgung tatsächlic­h gewährleis­tet ist und dass es dabei nicht zum Teil zu horrenden Kosten kommt“, sagte sie im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Gebühren für das Abheben an fremden Geldautoma­ten müssen endlich begrenzt werden“, forderte sie.

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