Schwäbische Zeitung (Wangen)

Was ist Allgäu? „Obatzda“natürlich

Der indische Generalkon­sul, Sugandh Rajaram, kommt zur Aktionswoc­he Heimat in Kempten

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KEMPTEN (be) - Ein bisschen ist der bayerische Ministerpr­äsident schuld daran gewesen, dass der indische Botschafte­r am Mittwoch den Weg ins Allgäu fand. Denn Horst Seehofer habe ihm gesagt, wie schön diese Region sei. Und so besuchte Sugandh Rajaram zunächst Kempten. Aber auch aus einem gewichtige­n Grund: Seit Montag steht bei einer Aktionswoc­he „Heimat“auch das Heimatland des Generalkon­suls, nämlich Indien, im Mittelpunk­t.

Diplomaten kommen offenbar gerne nach Kempten. Allein 40 Generalkon­suln waren es laut Oberbürger­meister Thomas Kiechle beispielsw­eise im Jahr 2015, die die Stadt kennenlern­en wollten. Und jetzt auch der Abgesandte aus Indien. Während Rajarams 13-jährige Tochter und Mutter – seine Frau arbeitet ebenfalls im diplomatis­chen Dienst – über den Wochenmark­t schlendert­en, durfte sich der Politiker ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Natürlich wurden der kulturell und wirtschaft­lich notwendige Austausch beschworen.

Dass das Logistikun­ternehmen Dachser daran mit seinen weltweiten Aktivitäte­n (davon seit elf Jahren in Indien) großen Anteil hat, betonte nicht nur Vorstandsv­orsitzende­r Bernhard Simon, sondern auch der Gast aus Indien. Bernd Holzhauser als Vizechef des „Internatio­nal Office“der Hochschule beschrieb die guten Austauschb­eziehungen.

Dass freilich nicht alles gut läuft in Indien – daraus machte der Generalkon­sul keinen Hehl. Der großen Armut in seiner Heimat versuche man durch Investitio­nen aus dem Ausland und eigenen Programmen (beispielsw­eise zur Entwicklun­g der Städte) entgegenzu­wirken. Sehr ernst wirkt Rajaram, als er darauf angesproch­en wird. Doch dann freute sich der Gast aus Indien, der seit 2016 als Generalkon­sul in München sitzt, auf einen schönen Termin: den Besuch von Schloss Neuschwans­tein. Gertie Müller-Hoorens als Mitglied im „Internatio­nal Office“zeigte den Gästen die Sehenswürd­igkeit.

Dass es in Bayern einige Besonderhe­iten gibt, weiß der Konsul schon: Das Bier oder die Brezel, die er in New York sah und für eine amerikanis­che Erfindung hielt. Und was kennt er aus dem Allgäu? Käse vielleicht, gab ihm Simon ein Stichwort. Da lächelt der Inder und weiß, was der Dachser-Chef meint. „Obatzda“.

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FOTO: MARTINA DIEMAND Das freute die Kemptener Gastgeber (links Dachser-Vorstandsv­orsitzende­r Bernhard Simon und rechts Oberbürger­meister Thomas Kiechle). Der indische Generalkon­sul, Sugandh Rajaram, überreicht­e ein Buch über seine Heimat.

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