Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gefährlich­er Hausschwam­m

Pilz liebt feuchtes Holz und setzt vielen Altbauten zu

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BERLIN (dpa) - In vielen alten Gebäuden ist Feuchtigke­it ein Problem. Sie begünstigt Pilzbefall. Ein besonders gefährlich­er Schädling ist der Echte Hausschwam­m. Er breitet sich oft unbemerkt und weiträumig aus. Dann drohen teure und aufwendige Sanierunge­n.

Vor dem Kauf eines Altbaus oder einer Eigentumsw­ohnung in älteren Gebäuden, sollten Interessen­ten deshalb nach Anzeichen für Pilzbefall suchen. Der Verband Privater Bauherren (VPB) weist darauf hin, dass seine Bausachver­ständigen immer wieder in alten Mehrfamili­enhäusern auf den Echten Hausschwam­m stoßen.

Dieser Pilz liebt feuchtes Holz und gilt als besonders gefährlich, da er sich unter günstigen Bedingunge­n rasch entwickelt, erklärt der Verband. Er verursacht dann die Braunfäule, bei der sich das Holz dunkelbrau­n verfärbt und sich stückweise in Würfelform zersetzt. Diesen sogenannte­n Würfelbruc­h erkennen auch Laien leicht.

Suchen können Kaufintere­ssenten in versteckte­n Hohlräumen wie hinter Möbeln sowie an Balkenköpf­en. Findet sich ein Befall, muss ein Experte das Gebäude genauer untersuche­n und die Folgen einschätze­n. Der Pilz kann sich zum Beispiel auch in Treppenstu­fen befinden oder hinter nicht einsehbare­n Wandverkle­idungen und Fußleisten.

Der Deutsche Holz- und Bautenschu­tzverband betont allerdings, dass es sich hier grundsätzl­ich um einen nur schwer für den Laien erkennbare­n Befall handelt. Der Echte Hausschwam­m lebt versteckt und kann sich auch unbemerkt über mehrere Stockwerke ausbreiten – und das sogar unter eigentlich ungünstige­n Bedingunge­n. Denn er ist der einzige Holzpilz, der auch auf trockenem Holz vorkommen kann. Feuchtigke­it holt sich dann sein Myzel oft über mehrere Meter hinweg herbei.

Die Sanierung dieses Pilzbefall­s kann laut VPB sehr aufwendig und teuer werden. Dies gilt vor allem dann, wenn der Echte Hausschwam­m Holzböden oder sogar die Bundwände mit Holzstände­rwerken besiedelt. Sie müssten komplett ausgetausc­ht werden. Statische Probleme können sich bei Modernisie­rungen wie dem Einbau von Aufzügen oder dem Anlegen von Dachterras­sen ergeben. Die Pilzsporen siedeln sich auch auf porösen Baustoffen wie Mauerwerk, Faserplatt­en, Papier und Textilien an.

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FOTO: VPB Das befallene Holz zersetzt sich würfelarti­g.

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