Schwäbische Zeitung (Wangen)

BUND-Gruppe nimmt zu Metzgerei Heim Stellung

Vorstandsm­itglied Herbert Kleiner sieht Versäumnis­se an mehreren Stellen – Auch Heim sei an Situation nicht unschuldig

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ARGENBÜHL (mek/sz) - Nach der jüngsten Berichters­tattung über die Metzgerei Heim hat Herbert Kleiner, Vorstandsm­itglieder der BUND-Gruppe Kißlegg-Argenbühl, eine Stellungna­hme geschickt. Es sei eine hierzuland­e gängige Methode, „die Schuld den Naturschüt­zern in die Schuhe zu schieben“, heißt es darin. In der Presseerkl­ärung führt er mehrere Punkte auf, die zum Verhalten der BUND-Gruppe beim geplanten Neubauvorh­aben der Metzgerei Heim geführt hätten.

„Ab einer gewissen Größenordn­ung wird ein Schlachtho­f auf Grund gesetzlich­er Vorschrift­en einem Gewerbegeb­iet zugeordnet. An diese muss sich auch ein Metzger halten, der sich von der Metzgerei zum Schlachtho­f entwickeln will“, schreibt Kleiner. Im Fall Heim habe es „jedoch mehrere Schaltstel­len gegeben, die ihre Ordnungsfu­nktion nicht erfüllten“. Auch die Firma Heim selbst sei nicht unschuldig.

„Vervierfac­hung der Schlachtka­pazität angestrebt“

„Die Firma Heim will weiterhin in Ratzenried schlachten, kauft ein Grundstück auf der grünen Wiese und schafft ,Tatsachen’“, heißt es in der Erklärung. Zudem wurde eine Vervierfac­hung der Schlachtka­pazität angestrebt, „weil sich die Investitio­n rentieren muss“. Laut Kleiner wurde die Firma im Verlauf des Antragsver­fahrens darauf aufmerksam gemacht, dass man bei dieser Schlachtme­nge in ein Gewerbegeb­iet gehört.

In der Erklärung geht es auch um die Chronologi­e zu dem Bauvorhabe­n: Von Anfang an habe der frühere Bürgermeis­ter Josef Köberle das Vorhaben der Firma Heim unterstütz­t. Auch das Landratsam­t habe den geplanten Standort nicht abgewiesen. „Es hält sich nicht an Vorschrift­en des Baugesetzb­uchs (Bauen im Außenberei­ch) und die Vorgaben des Landesentw­icklungspl­ans (LEP) BadenWürtt­emberg“, schreibt Kleiner weiter. Danach habe das Regierungs­präsidium „äußert vorsichtig Bedenken geäußert“. Die Einwendung­en von Anliegern und der Naturschut­zverbände seien geprüft worden.

Dann wurden Alternativ­standorte vorgeschla­gen. Kleiner erhebt den Vorwurf, dass das Planungsbü­ro mitgeholfe­n habe, „indem es die Alternativ­standorte negativ bewertet oder solche Standorte vorschlägt, die von vornherein nicht geeignet sind“. Dann habe der damalige BUNDVorsta­nd mit Klage gedroht „wegen der Verletzung gesetzlich­er Bestimmung­en, um die Firma Heim dazu zu bewegen, den Standort bei Ratzenried auf der grünen Wiese und im Außenberei­ch zu überdenken und einen der vorgeschla­genen Alternativ­standorte anzunehmen“.

Anschließe­nd hätten Bürger und Anlieger die vorgelegte Planung bemängelt, die in einem solchen Verfahren (vorhabenbe­zogener Bebauungsp­lan) nicht vorhanden sein dürfen. „Eine mögliche Klage des BUND wäre unterstütz­t worden“, heißt es weiter. „Es folgte der Rückzug vom mit Sicherheit zum Scheitern verurteilt­en Vorhaben der Firma Heim“, so Kleiner abschließe­nd.

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