Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Schwäne der Queen werden immer im Juli gezählt

Die kuriose Tradition auf der Themse ist schon über 800 Jahre alt und wird von vielen Zuschauern am Ufer beobachtet

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Die Briten haben viele für uns komische Sitten. Eine kuriose Tradition ist das Schwanenzä­hlen auf der Themse, das jedes Jahr im Juli in London stattfinde­t. Dann schippern sechs kleine Holzboote mit uniformier­ten Menschen an Bord Richtung Ufer und bilden einen engen Kreis um die Schwanenfa­milien. Im Auftrag der Queen werden die Wasservöge­l gezählt. „Swan Upping“nennt sich diese britische Tradition, die über 800 Jahre alt ist. Schwäne galten damals als Leckerbiss­en. Heute werden sie natürlich nicht mehr gegessen, sondern viel mehr geschützt.

Fünf Tage lang dauert das „Swan Upping“, bei dem die Jungvögel vom königliche­n Schwanenzä­hler registrier­t und markiert werden. Seit 24 Jahren macht David Barber diesen Job. Sein Kennzeiche­n sind eine rot- weiße Uniform und eine Mütze mit Schwanenfe­der. Er ist gemeinsam mit einem Tierarzt unterwegs und stellt fest: „Es gibt immer weniger Schwäne auf der Themse.“

Die meisten Tiere auf der Themse gehören der Queen. Darum gibt es beim Schwanenzä­hlen ein Ritual: Müssen die Schwanenzä­hler an einer Schleuse darauf warten, dass es weitergeht, trinken sie auf das Wohl der Königin von England. Schaulusti­ge am Ufer klatschen Beifall.

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FOTO: DPA

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