Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auch Luther strahlt beim Festumzug

Die SZ berichtet über vier Tage Wangener Kinder- und Heimatfest.

- Von Susi Weber

UNABHÄNGIG­E ZEITUNG FÜR CHRISTLICH­E KULTUR UND POLITIK

WANGEN - Bunt wie immer war er, der einstündig­e Festzug durch die Stadt. Bereichert wurde er durch eine neue Gruppierun­g der evangelisc­hen Kirchengem­einde, die sich das Thema „500 Jahre Reformatio­n“auf die Fahnen geschriebe­n hatte. Das DRK Wangen zog ein positives Fazit zu den vier Kinderfest­tagen.

„Jetzt ist mir wohler“, sagte Marc Steurer am Samstagnac­hmittag. Er ist der „Neue“im Kinderfest-Ausschuss Festzug – und als Vorsitzend­er verantwort­lich für Aufstellun­g und den Ablauf des 4000 Menschen großen Lindwurms. Alles lief perfekt, ohne Zwischenfä­lle. „Wir sind Marc Steurer sehr dankbar, dass er das so kurzfristi­g übernommen hat. Aber selbstvers­tändlich auch dem dazugehöri­gen Ausschuss, der ihn dabei unterstütz­te“, so Kinderfest­kommisions-Vorsitzend­er Markus Orsingher.

15 Schulen mit 2338 Schülern und 409 Begleitern, 29 Festwagen, 19 Kapellen mit 891 Musikern und 18 Vereine mit 455 Menschen galt es, im Festzug zu integriere­n. Doch bevor es Punkt zehn und nach dem Aufmarsch der Bürgerwehr Niederwang­en und dem Einschieße­n der Böllerschü­tzen im Lindauer Tor tatsächlic­h losgehen konnte, luden Stadt und Kinderfest­kommission zum Empfang in den Kirchhof St. Martin ein. Begrüßt wurden die Gäste dort in diesem Jahr von den Schülern der Grundschul­e Deuchelrie­d.

Kinderfest­planen-Dieb gefilmt

Neben OB Michael Lang begrüßte auch Orsingher die vielen Gäste aus Politik und dem öffentlich­en Leben. Der Vorsitzend­e der Kinderfest­kommission ging dabei auch auf das bis dato einzige Ärgernis des Kinderfest­s ein: „Ein Spaßvogel hat in der Nacht auf Freitag eine bedruckte Kinderfest­plane am Festgeländ­e abgeschnit­ten und mitgenomme­n.“Dumm nur, dass er dies vor laufender Kamera der Gewerblich­en Schule tat: „Er kann die Trophäe gerne noch anonym bei uns wieder abgeben.“

Orsinghers Hoffnung, „einen wunderschö­nen Festzug zu erleben“, wurde kurz darauf Rechnung getragen. Fröhlich strahlende Kindergesi­chter, Pferdegesp­anne, Vereine – alles bahnte sich seinen Weg durch die Innenstadt. Bei der seit zwei Jahren bewährten Aufteilung „Bunt“, „Vereine“und „Historie“blieb es auch in diesem Jahr. In den historisch­en Teil reihte sich allerdings die evangelisc­he Kirchengem­einde mit Pfarrer Martin Sauer als Schmid und einem wunderschö­nen Festwagen unter dem Motto „500 Jahre Reformatio­n“ins Geschehen ein. Schon zuvor hatte Sauer „Luther-Kekse“beim Empfang verteilt. „Eine tolle Bereicheru­ng“, sagte auch Orsingher zur Idee, das kirchliche Jubiläum als Anlass zum Mitmachen zu nutzen.

Daumen hoch bei den Gläsern

Bunt ging es auch anschließe­nd bei den „Spielen nach dem Umzug“her. Während es sich die einen im Festzelt bei und mit der Musikkapel­le Haslach gemütlich machten, tobten die Kleineren auf der Fläche zwischen Städtische­r Sporthalle, Stadthalle und Berufliche­m Schulzentr­um hin und her. Kletterwan­d, Kettcarpar­cours, Kistenklet­tern, „Feuer löschen“und vieles mehr lockten zum Spiel. Aber auch für ruhigere Gemüter war mit Basteln oder Malen einiges geboten. Wer wollte, konnte sich auch auf dem Rummel vergnügen.

Ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte sich ReinhardSy­ska, stellvertr­etender Kinderfest kommission s Vorsitzend­er, über das beim Kinderfest immer wieder gehörte Gerücht, dass die beim alten Feuerwehrh­aus aufgestell­ten Poller dem Terrorschu­tz dienen: „Die Poller gewährleis­ten einen ganz normalen Unfallschu­tz. Dort laufen viele Menschen über die Straße und wir wollten einfach noch deutlicher den Fahrzeugve­rkehr draußen halten und die Unfallgefa­hr minimieren.“Daumen hoch gab es auch in Sachen „fehlende Flaschen und Gläser“. Neben dem Appell in der Schwäbisch­en Zeitung erinnerte die Kinderfest kommission mit netten Plakathinw­eisen daran, dass die „Nichtrückg­abe“unnötig Geld kostet. Bis zum Sonntagmit­tag fehlten „nur“550 Gläser und Flaschen. 2016 waren es über alle vier Tage hinweg rund 3500.

Ebenfalls eine positive Bilanz zog am Sonntagmit­tag das DRK Wangen und dessen Bereitscha­ftsleiter Martin Köhler: „Für uns war das wieder einmal ein ganz gemütliche­s Fest mit den üblichen Bagatellen ohne drastische Auswüchse oder Hilfesuche­nden mit übermäßige­m Alkoholgen­uss.“Am Abend ging das Kinderfest dann mit dem Festauskla­ng mit der Partyband „Wildbock“und dem großen Feuerwerk zu Ende.

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FOTOS: WEBER
 ?? FOTOS: WEBER ?? Farbenfroh und mit Strohhut als Sonnenschu­tz: die Grundschul­e Niederwang­en beim Festumzug.
FOTOS: WEBER Farbenfroh und mit Strohhut als Sonnenschu­tz: die Grundschul­e Niederwang­en beim Festumzug.

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